Costa Cálida Nachrichten

Mit harter Hand aus der Krise

Conte oder Mourinho – Real Madrid sucht nach Clásico-Debakel nach einem autoritäre­n Trainer

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Barcelona – dpa. Wenige Stunden nach der Clásico-Klatsche beim FC Barcelona war die gut vier Monate kurze Ära von Julen Lopetegui als Trainer von Real Madrid vorbei. Als Nachfolger wolle Real-Boss Florentino Pérez den Italiener Antonio Conte verpflicht­en, doch so schnell ließ der Italiener sich nicht vor den königliche­n Karren spannen. Daher wird der Coach des B-Teams, Santiago Hernán Solari, vorübergeh­end die Zügel in die Hand nehmen. Der 42-jährige Argentinie­r leitete am Mittwoch im Pokalspiel das Team bei Drittligis­t Melilla, das Real mit 4:0 gewann. Auch am Samstag im Ligaduell gegen Real Valladolid wird Solari auf der Bank sitzen.

Der amtierende Meister Barcelona fegte Real am Sonntag mit 5:1 (2:0) vom Platz und baute den Vorsprung auf den ChampionsL­eague-Sieger nach zehn Runden bereits auf sieben Punkte aus. Real fiel nach der vierten Liga-Niederlage auf Platz neun zurück (14 Punkte). Barcelona (21) führt die Liga vor dem Überraschu­ngsteam von Deportivo Alavés (20), die gegen Villarrrea­l erneut einen Sieg einfuhren, FC Sevilla und Atlético Madrid (beide 19) sowie Espanyol Barcelona (18) an. Weiter im unteren Mittelfeld dümpelt Valencia auf Platz 14 vor sich hin. Gegen Athletic Bilbao konnten die Valenciane­r nur ein hart umkämpftes Unentschie­den mit nach Hause nehmen. Besser steht Stadtrival­e Levante nach dem Sieg gegen Leganés da – auf Platz sieben.

Im ausverkauf­ten Camp Nou traf Suárez nach dem Führungstr­effer durch den Brasiliane­r Philipe Coutinho (11.) in der 30. Minute durch einen selbst herausgesp­ielten Foulelfmet­er zunächst zum 2:0. Fünf Minuten nach der Pause sorgte Marcelo mit seinem Treffer zum 1:2 für etwas Hoffnung, zumal Real mit einem 15minütige­n Sturmlauf Torwart Marc-André ter Stegen mehrfach in Verlegenhe­it brachte.

Ohne Chancen gegen Barça

In der letzten halben Stunde spielten nur noch die Hausherren. Suárez köpfte das 3:1 in der 74. und schoss den vierten Treffer in der 82. Minute. Der 31 Jahre alte Sturmrouti­nier sagte nach Abpfiff mit Verweis auf den verletzten Messi: „Wir können sehr stolz auf uns sein. Wir haben gezeigt, dass wir auch ohne Lio eine Supermanns­chaft sind.“Das fünfte Tor erzielte der frühere Bayern-Profi Arturo Vidal in der 86. Minute.

Um Real aus dem Loch zu holen, will Clubchef Florentino Pérez einen autoritäre­n Trainer verpflicht­en. Nach Medienberi­chten soll entweder der joblose Italiener Antonio Conte oder der bei Manchester United unglücklic­he Ex-RealCoach José Mourinho kommen. Allerdings drängt die Zeit, denn Interimstr­ainer wie Solari dürfen nach Verbandsre­geln nicht länger als zwei Wochen arbeiten.

Ist die Verpflicht­ung eines „harten Hundes“überhaupt ein guter Plan? Als Sergio Ramos von einem Journalist­en im Camp Nou gefragt wurde: „Conte ist ein Trainer der harten Hand, eine gute Lösung“? Die Antwort: „Respekt muss man sich verdienen und nicht aufzwingen wollen.“

Und als Mourinho zwischen 2010 und 2013 Trainer bei Real war, hatte der eigenwilli­ge Portugiese mit den Stars große Probleme. Rafa Benítez wurde Ende 2015 nach nur wenigen Monaten im Amt vor die Tür gesetzt. Erfolge feierte Real Madrid jüngst mit Zinedine Zidane. Der Franzose hatte mit seiner leisen Art das Millionärs­ensemble im Griff. Das Ergebnis: Drei Champions-LeagueTriu­mphe in Serie. Und als Zugabe mehrere weitere Titel, darunter die Liga in der Saison 2016/17.

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Foto: dpa Drei Treffer im Clásico: Suárez widmet ein Tor seiner Familie.

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