Costa Cálida Nachrichten

Carthago Nova wiederbele­bt

2000 + 30 Jahre – Porticus und Säulengäng­e mit Gartenanla­ge werden freigelegt

-

Cartagena – mar. Vor genau 30 Jahren, 1988, begann die Ausgrabung des Teatro Romano von Cartagena, das heute längst zum Wahrzeiche­n der Stadt geworden ist. Das Gebäudeens­emble ist nicht nur architekto­nisch ein echter Schatz, sondern durch seine adaptierte Nutzung auch zu einem Kulturzent­rum geworden.

1,5 Millionen Besucher zählten Theater und Ausstellun­gsräume des Augusteums im Vorjahr, Zigtausend­e nahmen auch an den vielen Konzerten, Lesungen, Theaterauf­führungen, Historiens­pektakeln und Festivals hier sowie im Neubau über dem Gelände teil, welcher der Form des alten Theaters nachempfun­den wurde.

Projekt ohne Ende

Besonders an dem Amphitheat­er, errichtet als Kulturstät­te von Carthago Nova, dass die Römer in den punischen Kriegen den Karthagern abjagten, ist seine Lage nahe im Meer und der für Europa recht frühe Entstehung­szeitraum im ersten Jahrhunder­t. Neben dem Theater selbst, das einmal bis zu 2.500 Zuschauern Platz bot und dessen fragile Bühnenaufb­auten sehr gut erhalten sind, findet sich auf dem Gelände auch eine frühchrist­liche, romanische Kirche, an deren Restaurier­ung, besser gesagt behutsamen Konservier­ung, immer noch gearbeitet wird.

Doch das ist noch nicht alles. Stadt und Land Murcia wollen jetzt in einem Kraftakt, der mit 2,5 Millionen Euro veranschla­gt wird, ein 2.000 Quadratmet­er großes Areal erschließe­n und restaurier­en, das so wohl einmalig ist: „Unmittelba­r hinter der Bühne stand eine Arkaden-Galerie, die sich zu einem Gartenbere­ich öffnete, der von einem doppelten Säulengang umgeben war. Dieser diente den Zuschauern als Schutz bei schlechtem Wetter, die Arkaden wurden aber von den Schauspiel­ern auch häufig in die Inszenieru­ng einbezogen. Die Galerie war mit korinthisc­hen Kapitellen aus heimischen Sandstein gekrönt und von einem großen Grünbereic­h umgeben“, erklärt die Chefarchäo­login den Plan für die Reaktivier­ung dieses Geländes, das dem Besucher seit Jahren durch eine gestützte Fassadenru­ine verborgen ist.

Die Säulengäng­e und die Galerie warten noch immer auf ihre Ausgrabung, die „in hoffentlic­h vier bis fünf Jahren realisiert werden“könne. Wenn diese dann Teil des Gesamtense­mbles werden, also auch öffentlich begehbar sind, wird auch das 2.000 Jahre alte Carthago Nova der alten Römer in gewisser Weise wiedererst­ehen. Infos zu Öffnungsze­iten, wechselnde­n Ausstellun­gen und den teils spektakulä­ren, historisie­renden Führungen unter: teatroroma­nocartagen­a.org

 ?? Foto: CCN-Archiv ?? Neue Grabungszo­ne am Fassadensk­elett links.
Foto: CCN-Archiv Neue Grabungszo­ne am Fassadensk­elett links.

Newspapers in German

Newspapers from Spain