Goldener Tod für weiße Blüte
Kongress über Feuerbakterium Xylella fastidiosa zieht Jahresbilanz – Valencianische Landesregierung hält an Ausrottungsplan fest
Muerte dorada, goldener Tod: So nennen Wissenschaftler das Phänomen, wenn das Feuerbakterium Xylella fastidiosa sein Werk vollbracht hat und der befallene Baum abgestorben ist. Dann ist nur noch ein Skelett aus Stamm und Ästen übrig, behangen von vertrockneten, goldfarbigen Blättern – ein durchaus passender Name also. Gut ein Jahr ist es her, seit das Bakterium zum ersten Mal auf dem spanischen Festland nachgewiesen wurde, am 22. Juni 2017 auf einem Mandelfeld in Guadalest.
Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen und darüber zu informieren, wie die valencianische Landesregierung die Plage bekämpft, wie man anderswo verfährt und warum die Landwirte heftig protestieren. Zu einer entsprechenden Tagung hatte die Agraringenieurskammer Alicante am Montag eingeladen. Dabei ist ein erstes Fazit niederschmetternd: Als „sehr aggressive und anpassungsfähige Bakterie“ und „eine der schlimmsten Krankheiten für Pflanzen“bezeichnete José Manuel Llorens Climent, Direktor des Lehrstuhls „Palmeral d’Elx“der Universität Miguel Hernández, das Bakterium. Weltweit sind über 563 Pflanzen aus 75 Familien für die Krankheit anfällig, neben Nutzpflanzen auch wilde Gewächse und Zierpflanzen.
Perfekte Bedingungen
Eine Plage, die in den bislang befallenen Landkreisen Marina Alta, Marina Baja und El Comtat zu allem Übel auch noch perfekte Bedingungen vorfindet, wie Kammervorsitzender Miguel Valdés Pastor aufzählte: Trockenanbau, viele verlassene Felder, auf denen das Unkraut den Insekten, die die Bakterie übertragen, perfekten Lebensraum bietet – und das alles in einer von der Wirtschaftskrise gebeutelten Region, die kein Geld für Forschung hat.
Seit dem ersten Befall in Guadalest hat das valencianische Landwirtschaftsministerium acht Infektionsherde ausgemacht und 209 Bäume positiv auf Xylella getestet. Wird ein befallener Baum gefunden, schickt Valencia seine Bagger und verfolgt damit den sogenannten plan de erradicación, den Ausrottungsplan. Auf dem gesamten Feld, auf dem der befallene Baum steht und ab der Grundstücksgrenze in einem Radius von 100 Metern werden alle Bäume und andere Pflanzen, die anfällig für Xylella sind, herausgerissen und zerhäckselt, zusätzlich spritzen die Arbeiter Pflanzenschutzmittel. So kommt es, dass bislang 21.500 Mandelbäume auf 394 Feldern zerstört wurden. Nach derzeitigem Befall müssen insgesamt 56.000 Bäume herausgerissen werden. Dabei kann die Region noch von Glück reden: Bisher sind bei den Nutzpflanzen nur Mandelbäume be-