Von Handy und Navi am Steuer
Gefährliche Ablenkung im Auto wird völlig unterschätzt
Unlängst im Taxi unterwegs, war ich nahe daran dem Fahrer ins Lenkrad zu greifen, wenn er – während der Fahrt – mehrmals die angegebene Adresse in seinem Navigationsgerät korrigierte. Damit stellte sich mir wieder einmal die Frage, wieso die notwendigen Hinweise zum Gebrauch solcher Geräte ausbleiben?
Verglichen mit dem Handy, ist hier ein weitaus aufwendigeres Handling gegeben. Und damit auch das weitaus höhere Unfallpotenzial. Aber wer hat schon jemals Gefährlicheres über Navis vernommen, als dass ein Vierzigtonner mit Anhänger im Kartoffelacker wenden musste...
Man hört kontinuierlich von Handy-Unfällen, nur weil ihre leichtfertigen Nutzer leichter aufzuspüren und ergo (verdientermaßen!) leichter abzukassieren sind.
Auf jeden Fall ist mit Gewissheit davon auszugehen, dass die Navi-Unfälle jene der Handys um ein Weites überragen – von Dunkelziffern ganz zu schweigen. Aber lassen hier gesetzliche Kriterien nicht eine Spur „Lobbyismus“vermuten?
Ein Freund hatte sich unlängst ein neues Auto angeschafft. Aus einer Kategorie, die sich zwischen Ende Kleinwagen und Anfang Mittelklasse einordnen lässt.
Aber dieses Auto verfügt über einen etwa A4-formatigen Monitor, der zentral angeordnet, alle anderen Anzeigen verblassen lässt. Anordnung, Bedeutung, Nutzung und Vorteilhaftes der gezeigten Apps wollen sorgfältig erforscht sein. Und wer bitte, widersteht schon der Versuchung, auch während der Fahrt ein wenig zu forschen? Etwa in einer Schach-App, für langweilige Autobahnstrecken.
Mein Freund begnügt sich zunächst noch mit einer kontinuierlich angezeigten Route Richtung heimwärts.
Wilhelm J.Lanek La Nucía