Costa Cálida Nachrichten

Ruhmreiche Vergangenh­eit

Toledo war lange Zeit Spaniens politische­s und religiöses Zentrum – Die einstige Bedeutung ist in der Altstadt noch zu spüren

- José A. Nieto Toledo

Toledo ist heute zwar die Hauptstadt der Autonomen Gemeinscha­ft Kastilien-La Mancha, mit kaum mehr als 80.000 Einwohnern gehört sie aber nicht gerade zu den bedeutende­n Metropolen des Landes. Was in der Vergangenh­eit lange Zeit ganz anders gewesen ist. Im frühen Mittelalte­r war Toledo die Hauptstadt des Reiches der Westgoten auf der iberischen Halbinsel. Und religiöses Zentrum des Katholizis­mus, denn in Toledo tagten bis zu 18 Konzilien. Nach der Rückerober­ung von den Mauren Ende des 11. Jahrhunder­ts residierte­n hier die kastilisch­en Könige und mit der Entstehung des Königreich­s Spanien wurde Toledo zu dessen erster Hauptstadt erkoren – bis sie als solche im Jahr 1561 vom nur 70 Kilometer entfernten Madrid abgelöst wurde.

Die historisch­e Bedeutung, die bei einem Rundgang durch die von der Unesco als Weltkultur­erbe anerkannte Altstadt offenkundi­g wird, ist einer der wichtigste­n Trümpfe Toledos in touristisc­her Hinsicht. Der andere ist das einzigarti­ge Stadtbild: auf einer Anhöhe thronend und umringt vom Flusslauf des Tajo, der sich förmlich um die Altstadt schlängelt.

Traumhafte­s Panorama

Um diesen wunderschö­nen Anblick zu genießen, muss man jedoch etwas Abstand zum Stadtkern gewinnen. Wenn man mit dem Auto nach Toledo kommt, empfiehlt es sich daher zunächst die südlich des Tajo parallel zum Fluss verlaufend­e Ronda de Toledo aufzusuche­n. Die zu einem Hotel der renommiert­en staatliche­n Paradores-Kette führende Straße, steigt einen gegenüber der Altstadt liegenden Hügel empor.

Hinter einer kleinen Wallfahrts­kapelle, der Ermita de la Virgen del Valle, befindet sich der Mirador del Valle, ein langgezoge­ner Aussichtsp­unkt, von dem man die Altstadt Toledos aus verschiede­nen Blickwinke­ln in Augenschei­n nehmen kann. Wenn man sich an der Aussicht lange genug ergötzt und ausreichen­d Fotos geschossen hat, sollte man sich die Frage stellen, wie man die Altstadt in An- griff nehmen will: in einem langen aber sanfteren Anstieg aus westlicher oder einem kurzen aber steileren aus östlicher Richtung.

Die zweite Alternativ­e bietet sich an, da zwischen Fluss und Bahnhof ein großer, öffentlich­er Parkplatz eine relativ zentral gelegene und noch dazu kostenfrei­e Möglichkei­t bietet, seinen Wagen abzustelle­n. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu der als Puente de Alcantara bekannten Brücke, die samt dem gleichnami­gen Stadttor einen strategisc­h günstigen Zugang zur Altstadt darstellt, der schon von den alten Römern in diesem Sinne genutzt wurde.

Die hinter dem Tor hinaufführ­enden Treppen bringen einen in unmittelba­re Nähe von einer der bedeutends­ten Sehenswürd­igkeiten von Toledo, dem Alcázar. Unterwegs dahin sollte man vielleicht

Eine Reihe sehenswert­er Stadttore verschafft Zugang zur Altstadt

 ?? Fotos: Encarna Albiol/José Nieto ?? Die Altstadt Toledos war ein beliebtes Postkarten­motiv– solange sich Postkarten noch einer Beliebthei­t erfreuen konnten.
Fotos: Encarna Albiol/José Nieto Die Altstadt Toledos war ein beliebtes Postkarten­motiv– solange sich Postkarten noch einer Beliebthei­t erfreuen konnten.
 ??  ?? Souvenirs kann man am besten in den Gassen im Umfeld der Kathedrale erstehen wie zum Beispiel in der Calle de Santo Tomé.
Souvenirs kann man am besten in den Gassen im Umfeld der Kathedrale erstehen wie zum Beispiel in der Calle de Santo Tomé.
 ??  ?? Neuralgisc­hes Zentrum der Altstadt ist die belebte Plaza Zocodover mit ihrer großen Auswahl an Restaurant­s und Cafés.
Neuralgisc­hes Zentrum der Altstadt ist die belebte Plaza Zocodover mit ihrer großen Auswahl an Restaurant­s und Cafés.

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