Ruhmreiche Vergangenheit
Toledo war lange Zeit Spaniens politisches und religiöses Zentrum – Die einstige Bedeutung ist in der Altstadt noch zu spüren
Toledo ist heute zwar die Hauptstadt der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-La Mancha, mit kaum mehr als 80.000 Einwohnern gehört sie aber nicht gerade zu den bedeutenden Metropolen des Landes. Was in der Vergangenheit lange Zeit ganz anders gewesen ist. Im frühen Mittelalter war Toledo die Hauptstadt des Reiches der Westgoten auf der iberischen Halbinsel. Und religiöses Zentrum des Katholizismus, denn in Toledo tagten bis zu 18 Konzilien. Nach der Rückeroberung von den Mauren Ende des 11. Jahrhunderts residierten hier die kastilischen Könige und mit der Entstehung des Königreichs Spanien wurde Toledo zu dessen erster Hauptstadt erkoren – bis sie als solche im Jahr 1561 vom nur 70 Kilometer entfernten Madrid abgelöst wurde.
Die historische Bedeutung, die bei einem Rundgang durch die von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannte Altstadt offenkundig wird, ist einer der wichtigsten Trümpfe Toledos in touristischer Hinsicht. Der andere ist das einzigartige Stadtbild: auf einer Anhöhe thronend und umringt vom Flusslauf des Tajo, der sich förmlich um die Altstadt schlängelt.
Traumhaftes Panorama
Um diesen wunderschönen Anblick zu genießen, muss man jedoch etwas Abstand zum Stadtkern gewinnen. Wenn man mit dem Auto nach Toledo kommt, empfiehlt es sich daher zunächst die südlich des Tajo parallel zum Fluss verlaufende Ronda de Toledo aufzusuchen. Die zu einem Hotel der renommierten staatlichen Paradores-Kette führende Straße, steigt einen gegenüber der Altstadt liegenden Hügel empor.
Hinter einer kleinen Wallfahrtskapelle, der Ermita de la Virgen del Valle, befindet sich der Mirador del Valle, ein langgezogener Aussichtspunkt, von dem man die Altstadt Toledos aus verschiedenen Blickwinkeln in Augenschein nehmen kann. Wenn man sich an der Aussicht lange genug ergötzt und ausreichend Fotos geschossen hat, sollte man sich die Frage stellen, wie man die Altstadt in An- griff nehmen will: in einem langen aber sanfteren Anstieg aus westlicher oder einem kurzen aber steileren aus östlicher Richtung.
Die zweite Alternative bietet sich an, da zwischen Fluss und Bahnhof ein großer, öffentlicher Parkplatz eine relativ zentral gelegene und noch dazu kostenfreie Möglichkeit bietet, seinen Wagen abzustellen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zu der als Puente de Alcantara bekannten Brücke, die samt dem gleichnamigen Stadttor einen strategisch günstigen Zugang zur Altstadt darstellt, der schon von den alten Römern in diesem Sinne genutzt wurde.
Die hinter dem Tor hinaufführenden Treppen bringen einen in unmittelbare Nähe von einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Toledo, dem Alcázar. Unterwegs dahin sollte man vielleicht
Eine Reihe sehenswerter Stadttore verschafft Zugang zur Altstadt