Schweinezucht und Tourismus
Das Rathaus von Huércal-Overa versucht, zwei Wirtschaftszweige zu vereinen
Huércal-Overa – sg. Sind nachhaltiger Tourismus und intensive Schweinezucht miteinander vereinbar? Ja, meint der Bürgermeister von Huércal-Overa, Domingo Fernández (Volkspartei, PP), und erklärte in dem Radiosender Cadena Ser, beide Sektoren könnten nebeneinander bestehen und für wirtschaftliches Wachstum sorgen. Fernández rechnete vor, dass die Viehzucht in HuércalOvera 90 Millionen Euro pro Jahr umsetze. Davon blieben neun Millionen Euro netto bei den Bauern von Huércal-Overa.
Bürger gegen Mastbetriebe
Zudem wies der Bürgermeister auf die vielen Arbeitsplätze hin, die die Massentierhaltung schaffe. Er räumte jedoch auch ein, dass einige Verbesserungsmaßnahmen nötig seien, wie zum Beispiel der Umgang mit Jauche und Düngung.
Fernández äußerte Verständnis für die Bewohner, die in der Nähe von Viehzuchtanlagen leben und sich gestört fühlen. Er betonte, dass sich das Rathaus bei der Vergabe von Lizenzen neuer Mastbetriebe strikt an das Gesetz halte, das unter anderem einen Mindestabstand von einem Kilometer zwischen einem Viehzuchtbetrieb und einer Wohnsiedlung vorschreibt.
Derzeit kämpft eine Bürgerinitiative gegen den Bau einer neuen Großanlage in dem Gebiet Gacía. Es gebe bereits zu viele Mastbetriebe in Huércal-Overa, hieß es. Die Jauche belaste die Umwelt stark und gefährde zudem die Gesundheit der Menschen, da sie Krankheitserreger wie zum Beispiel Salmonellen enthalte.
Der Gestank und der Lärm der Tiere belästige die Nachbarschaft. Zudem zerstöre die Vielzahl an Mastbetrieben das Naturerbe von Huércal-Overa. Die Bürgerinitiative und die politische Opposition forderten eine Abkehr von der Massentierhaltung hin zu einer nachhaltigeren extensiven Schweineproduktion, die durch großflächige Landnutzung mit wenig Vieh gekennzeichnet ist.