Costa Cálida Nachrichten

Keine Angst vor Vox

Landeschef von Murcia hat kein Problem, mit der rechtsradi­kalen Partei einen Pakt zu schließen

-

Murcia – sg. Der Landesmini­sterpräsid­ent der Region Murcia, Fernando López Miras (Volksparte­i, PP), sieht kein Problem darin, dass seine Partei mit der rechtsradi­kalen Partei Vox in Andalusien einen politische­n Pakt schließt. Vox sei demokratis­ch gewählt worden, sagte López Miras zu dem überrasche­nden Ergebnis der Wahl in der Nachbarreg­ion Andalusien vom 2. Dezember.

Vox kam auf Anhieb auf elf Prozent der Stimmen und zieht als erste rechtsextr­eme Partei seit Ende der Franco Diktatur (1936-77) mit zwölf von 109 Mandaten in den Landtag ein. Ein Bündnis zwischen Vox, konservati­ver Volksparte­i PP und Mitte-rechts Partei Ciudadanos (C’s) könnte die Sozialiste­n (PSOE) erstmals nach fast 40 Jahren an der Macht ablösen.

Dass Vox in der Region Murcia bei der kommenden Landtagswa­hl im Mai 2019 ähnlich erfolgreic­h abschneide­n könnte, befürchtet Landeschef López Miras allerdings nicht. Das Wahlergebn­is aus Andalusien könne nicht auf die Region Murcia übertragen werden, sagte López Miras und bekam dafür Zustimmung von den politische­n Gegnern PSOE und C’s.

In Murcia herrschten ganz andere Verhältnis­se, hieß es. Dabei feierte Vox seine größten Erfolge in direkter Nachbarsch­aft in der Provinz Almería. Die Partei erhielt 17 Prozent der Stimmen, so viele wie in keiner anderen Provinz in Andalusien. In El Ejido sind die Rechtsextr­emen stärkste Kraft mit 30 Prozent, in Roquetas del Mar liegen sie mit 22 Prozent auf Platz zwei.

Gesetze abschaffen

Vox-Sprecher aus Murcia David Ibáñez gibt sich dagegen siegessich­er und kündigte an, 20 Prozent der Stimmen in der Region Murcia zu holen und die PP nach fast 23 Jahren von der Macht zu verdrängen. Sollte das gelingen, werde seine Partei das Gesetz gegen häusliche Gewalt kippen und die gleichgesc­hlechtlich­e Ehe verbieten.

Weitere Punkte in dem Parteiprog­ramm der Rechtsradi­kalen sind unter anderem die Abschaffun­g der autonomen Regionen, die Zentralisi­erung des Staates, die Parteien für die Unabhängig­keit Katalonien­s für illegal zu erklären, Abtreibung zu verbieten und das Gesetz zur historisch­en Erinnerung (Ley de la Memoria Histórica) abzuschaff­en, das die Opfer der Franco-Gewaltherr­schaft anerkennt und die Diktatur öffentlich als solche benennt.

Newspapers in German

Newspapers from Spain