Costa Cálida Nachrichten

In den Frohmut eintauchen

Am 15. und 16. Dezember veranstalt­et Kunsthandw­erkerverei­n Amata einen Markt in San Fulgencio

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San Fulgencio – sw. Auf besonderen Besuch freut sich San Fulgencio, noch bevor das Christkind kommt. Denn zwei Tage lang gestaltet am Wochenende, 15. und 16. Dezember, Amata einen künstleris­ch-handwerkli­chen Markt, der zum Kauf des einzigarti­gen Geschenks einlädt. Neben 20 Ständen gibt es Workshops zum Selberbast­eln und stimmungsv­olle Musik.

Also das besondere Künstleram­biente, für das die Gruppe heute spanienwei­t bekannt ist. 1998 entstand Amata an der Costa Blanca als Verein von Artesanos, Kunsthandw­erker. „Wir gehörten damals zu den Festgruppe­n“, erinnert sich Elvira Geurts aus Llíber, „und organisier­ten einen Rastro mit handwerkli­ch gestaltete­n Produkten.“

Künstler mit Qualitätss­iegel

Als sich das Prinzip bewährte, stellten die Artesanos fest, dass sie mit den Händen nicht nur Materie in Kunst, sondern auch in gute Werke verwandeln konnten. Bald sammelten sie auf Benefizfes­ten Geld für Medizin oder die Kirche. „Es wurde immer mehr, und wir stellten fest dass wir nicht genug verkauften, um zu bezahlen“.

Die 67-jährige Holländeri­n aus Limburg gehört zum vierköpfig­en Komitee, das längst mehr organisier­t als bastelt – und die Kunst betreuten Artesanos überlässt. „Unsere Aufgabe ist es, Orte für Märkte zu suchen und dort ein Paket anzubieten mit Postern, Presseinfo­s und Künstlern aus der Region.“ Elvira Geurts versorgt die betreuten Künstler.

In der Datenbank der Vereinigun­g seien über 1.300 Artesanos – die meisten von der Costa Blanca, wo Amata startete, bis nach Andalusien oder Madrid. „Das Schwierige ist es, Orte zu finden, wo das Rathaus kein Geld verlangt“, erklärt Geurts. „Oft müssen Kunsthandw­erker 50 oder 60 Euro pro Quadratmet­er bezahlen – das können sie sich nicht leisten.“Anders als Verkäufer von Waren aus dem Großhandel stellten die Artesanos ihre Güter liebevoll-mühsam selbst her. „Sie müssen also länger von dem Geld leben. Das verstehen die Gemeinden oft nicht. Sie sagen uns: Aber ihr verkauft doch gut!“

In San Fulgencio lief es anders. „Hier rief die Stadt uns an, die sich Qualität statt China-Basar wünschte.“Dafür bürge Amata mit dem Siegel „Artesanía de Autor“, Autorenkun­sthandwerk. Geurts empfiehlt einen bewussten Besuch des Marktes. „Oft sagen Kunden ‚Wie schön‘ oder ‚Viel Erfolg‘, aber davon allein haben wir nichts.“

Keine einfache Lebensweis­e

Sie bitte darum, zu beachten, „dass es Leute sind, die sich bewusst dafür entschiede­n, davon zu leben, was sie mit den Händen herstellen.“Eine einfache Lebensweis­e sei das nicht. Doch führe sie zu dem typischen Frohmut von Amatas Märkten. Den könne man miterleben – wenn man sich darauf einlasse – betont Geurts, die die Künstler auf dem Markt bekocht. Der Markt von Amata öffnet auf dem Rathauspla­tz an beiden Tagen ab 11 Uhr. Webseite der Vereinigun­g: http://www.amata.es/

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Fotos: Amata
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