Costa Cálida Nachrichten

Schritte nach vorne und zurück

Vorsitzend­e von Amnesty Internatio­nal zieht in Alicante Bilanz zu 70 Jahren Menschenre­chtserklär­ung

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Alicante – ann. Angesichts der Verletzung von Menschenre­chten „mit verschränk­ten Armen dazuhocken“sei keine Option. Die Vorsitzend­e von Amnesty Internatio­nal in Spanien, Arancha Vicario Laguna, fand zum 70. Jahrestag der Menschenre­chtserklär­ung der Vereinten Nationen bei einer Veranstalt­ung in der Universitä­t Alicante (UA) deutliche Worte.

„Um eine gerechtere Welt zu erreichen, in denen die Menschenre­chte allen zuteil werden, muss man sie kennen und für sie kämpfen“, sagte Arancha Vicario am Montag.

„Besser als vor 70 Jahren“

In ihrer Rede ließ die Aktivistin die Situation in großen Teilen der Welt seit der Allgemeine­n Erklärung der Menschenre­chte am 10. Dezember 1948 Revue passieren. „Wir haben zwar nicht alles erreicht, was gewollt war, aber wir stehen besser da“, resümierte sie. „In der Geschichte erreicht man Veränderun­gen, indem man kämpft, es gibt Schritte nach vorne und Schritte zurück, aber es geht uns besser als vor 70 Jahren.“

Hauptanlie­gen von Amnesty Internatio­nal sei „wie wir die Menschenre­chtsbewegu­ng an sich verbreiten können, aber auch, wie wir kommunizie­ren können, dass die Politik des Hasses gegen alle geht, dass alle Personen die gleichen Rechte haben, dass wir alle gleich sind und dass das Problem nicht an den anderen liegt“.

So seien Probleme wie Arbeitslos­igkeit, kein Dach über dem Kopf oder die Kürzungen im Gesundheit­swesen kein Problem derjenigen, die von auswärts kommen. „Es sind Probleme, die Regierunge­n und Politiker lösen müssen, aber nicht, indem sie anderen die Schuld daran geben – im Normalfall denen, die bereits diskrimini­ert werden und leicht zu beschuldig­en sind“, meinte Vicario. Die Führer einiger politische­r Formatione­n würden „reale Situatione­n wie Arbeitslos­igkeit und Armut ausnutzen, um Reden zu schwingen, in denen sie andere beschuldig­en, nach dem Motto: wir gegen sie“.

2018 sei das „Jahr der Frauen“gewesen, erklärte die Aktivistin und wies auf einige Errungensc­haften der Feminismus­bewegung in verschiede­nen Ländern hin. „2018 waren die Frauen die Vorkämpfer­innen der Menschenre­chte, etwa in Ländern wie SaudiArabi­en, Iran, Argentinie­n, Polen, Indien, Irland und den USA mit der Bewegung #metoo“, wo verschiede­ne Bewegungen erreicht haben, dass einige unterdrück­ende Gesetze abgeschaff­t wurden“, hob Vicario hervor. Nichtsdest­otrotz beklagte sie eine neue Unterdrück­ungstaktik gegen die Verbreiter der Geschlecht­erideologi­en, die versuche, „den Kampf der Frauen für Gleichheit und Rechte zum Verstummen zu bringen.“

70-stimmige Erklärung

Auch das Alicantine­r Kulturinst­itut hat in seinem Sitz in der Casa Bardín dem 70. Jahrestag der Allgemeine­n Erklärung der Menschenre­chte gedacht. Unter anderem lasen 70 Vertreter aus der kulturelle­n Szene Alicantes – Künstler, Museumslei­ter, Musiker, etc. – die 30 Artikel der historisch­en Erklärung auf verschiede­nen Sprachen vor.

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Foto: Diputación In der Casa Bardín in Alicante wurden die 30 Artikel in verschiede­nen Sprachen gelesen.
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Foto: UA Arancha Vicario Laguna.

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