Immer aufgelöster
Firma Hofmann aus Paterna druckt vor Weihnachten tausende Fotoalben – Ein deutscher Bibeldrucker gründete sie 1923
Als Nikolaus Kopernikus vor 500 Jahren entdeckte, das sich nicht alles um die Erde dreht, wie damals jeder dachte, behielt er das bis zu seinem Todesjahr für sich. Zu klar war ihm, welche Folgen der Fund für die gesellschaftliche Ordnung – und für ihn selbst – haben konnte. Es war nicht die letzte kopernikanische Wende. Eine weitere stellte das Leben von Carlos Hofmann aus Valencia auf den Kopf. Aus einem kleinen Buchdrucker wurde in Spanien ein ganz großer Name.
Aus den Wolken geholt
Wer an Weihnachten originell sein will, sollte sich ein Album für Fotos wünschen, also eines, in das die zuvor Stück für Stück ausgedruckten Bilder mit Sorgfalt einsortiert wurden. Das taten vor zehn oder mehr Jahren vielleicht noch viele – heute greifen die meisten auf fast nichts anderes zurück als auf „Hofmann“. In Spanien hat das Wort sich so im Wortschatz festgesetzt wie das „Googeln“im Deutschen.
Hofmann ist der Name der Firma aus Paterna in der Nähe von Valencia, die in Spanien mit Abstand die meisten Alben aus digitalen Fotos herstellt. Nähert sich das Jahresende, schafft die Stätte Rekorde von 20.000 Stück oder mehr am Tag. Pro Jahr ent- stehen über eine Million Hofmann-Alben.
Hofmann hat sich genau richtig in dieser Zeit positioniert, in der jeder der Fotograf seines Lebens ist, und ständig Bilder von jedem Moment schießt, von denen allerdings die meisten „in der Wolke“landen. Aus dieser holt sie Hofmann herab und erlaubt es, die Bilder im Handumdrehen in einer Form auszudrucken, die dem – egal ob mehr oder weniger begabten – Nutzer reichlich kreativen Freiraum lässt. Mit Fotoalben, -büchern oder einer großen Auswahl von Geschenkprodukten.
Klar, dass der kollektive Farbdrucker auf Hochdruck läuft im Land, das 2017 die zweitmeisten Handyfotos in Europa schoss. Und klar, dass Hofmann auf die Nachricht mit einem Update reagierte, das es erlaubt, geradewegs von der mobilen Fotogalerie aus