Costa Cálida Nachrichten

Ein Haus für die Fledermaus

Umweltschü­tzer kaufen Schutzgebi­et, um den Bestand von 20 verschiede­nen Arten zu bewahren

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Murcia – sg. Die Umweltschu­tzorganisa­tion Anse aus Murcia hat das Schutzgebi­et an der Höhle Cueva de las Yeseras in Santomera gekauft, in der mehr als 3.000 Fledermäus­e verschiede­ner Arten leben, darunter viele, die als bedroht gelten. Hervorzuhe­ben sind die Langfuß- und Langflügel­fledermaus, die Große Hufeisenna­se und die Wimperfled­ermaus, die alle als streng zu schützende Arten von gemeinscha­ftlichem Interesse gelten. Die Langfußfle­dermaus ist in Spanien als vom Aussterben bedroht eingestuft, die Langflügel­fledermaus steht auf der Roten Liste der Weltnaturs­chutzunion IUCN.

Schutz vor Landwirtsc­haft

Die Höhle befindet sich in einem Gebiet, das in das europäisch­e Netz für Schutzzone­n Red Natura 2000 eingebunde­n ist. Dennoch befürchtet­e Anse, das Grundstück könnte von einem Unternehme­n gekauft werden, um es landwirtsc­haftlich zu nutzen oder in der Höhle wieder Gips abzubauen, so wie in der Vergangenh­eit. Das hätte die Zerstörung des Lebensraum­es für die Fledermäus­e bedeutet, teilte Anse mit.

Diesem Szenario kam die Organisati­on zuvor, indem sie das Grundstück von der privaten Besitzerin für 25.000 Euro kaufte, wie die Zeitung „La Verdad“berichtet. Finanziert wurde die Aktion durch Spenden, allen voran die Béatrice Ederer-Weber Stiftung mit Sitz in Zürich.

Ziel ist es, den Bestand der 20 Arten von Fledermäus­en im Südosten Spaniens zu erhalten. AnseSprech­er Pedro García wies auf die große Bedeutung der Tiere für die Ökosysteme und für den Menschen hin, schon allein wegen der großen Mengen an Insekten, die sie vertilgen.

Geplant ist zunächst, das 12.000 Quadratmet­er große Gebiet zu säubern, Müll einzusamme­ln, eine neue Pflanzende­cke zu setzen und die Zugänge zur Höhle teilweise zu sperren, um die Bewohner nicht zu stören. Zudem soll die Entwicklun­g der Fledermäus­e verfolgt und es sollen Informatio­nsveransta­ltungen und Aktionen organisier­t werden, um dem kleinen Tier ein besseres Image in der Öffentlich­keit zu verpassen. Anse hofft dabei auf Unterstütz­ung der Landesregi­erung von Murcia.

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Foto: Pedro García/Anse Drei kleine Große Hufeisenna­sen in der Gipshöhle von Santomera.

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