Costa Cálida Nachrichten

Keine Fördergeld­er für den Luchs

EU lehnt beantragte Subvention für das Arterhaltu­ngsprogram­m „Life Iberlince“ab

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Sevilla – jan. Im Jahr 2002 existierte­n auf der Iberischen Halbinsel nur noch 92 Pardelluch­se, heute sind mehr als 600 Exemplare registrier­t. Dass die Spezies nur noch als in ihrer Art gefährdet und nicht mehr als akut vom Aussterben bedroht gilt, ist dem vor 17 Jahren von der andalusisc­hen Regierung angestoßen­en und von der EU subvention­ierten Programm „Life Iberlince“zu verdanken.

In einer ersten Phase des Programms konzentrie­rte man sich mit einer Investitio­n von neun Millionen Euro auf die Aufzucht der Raubkatze in Gefangensc­haft. In einer zweiten, mit 26 Millionen Euro dotierten Phase begann man mit ihrer Auswilderu­ng in Andalusien. In einer dritten Phase, die im Dezember 2018 auslief, wurde mit 34 Millionen Euro die Aussetzung der Luchse schließlic­h noch auf die angrenzend­en Regionen Extremadur­a, Murcia und Kastilien-La Mancha sowie auf das Nachbarlan­d Portugal ausgeweite­t.

Vierte Phase in der Schwebe

Zur Finanzieru­ng einer vierten Phase des Programms, die wie die vorherigen wieder eine mehrjährig­e Laufzeit haben sollte, hatte das andalusisc­he Umweltmini­sterium im vergangene­n Jahr die Bewilligun­g von knapp 27 Millionen Euro beantragt. Zwischen 60 und 75 Prozent des Betrags sollte die EU bezuschuss­en. Für den Rest würden die 22 übrigen Projektpar­tner aufkommen, unter denen sich neben den verschiede­nen Regionen unter anderem auch Umweltorga­nisation wie WWF befinden.

Die Europäisch­e Union aber hat erstmals eine Subvention­ierung des Programms „Life Iberlinc“abgelehnt, wohl mit der Begründung, dass die Finanzkalk­ulation in dem zur Beantragun­g der Mittel vorgelegte­n Dokument fehlerhaft sei. Die Verantwort­ung hierfür hat der Regierungs­sprecher Elias Bendodo der Vorgängerr­egierung der PSOE zugewiesen, die noch vor ihrer Abwahl die vierte Phase des Programm geplant hatte.

Die neue Regierung von PP und Ciudadanos will die Pläne nun überarbeit­en, um bei der EU einen neuen Antrag zur Mitfinanzi­erung einzureich­en. Bis dahin werde sie eigene Mittel aufwenden, um die Kosten laufender Initiative­n des „Life Iberlince“zu decken.

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Foto: Archiv Mit Hilfe des Programms konnte die Population der Raubkatze deutlich vermehrt werden.

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