Millionen-Strafe wegen fehlender Kläranlagen
Kommunen leiten Abwässer noch immer ungefiltert ins Meer
Madrid – ck. Spanien hat in einem Jahr 22,3 Millionen Euro Strafe an die EU gezahlt, weil das Land die EU-Abwasser-Richtlinien von 1991 noch immer nicht einhält. Dabei hat Brüssel lange Geduld und Spanien fast 30 Jahre Zeit gehabt, um die fehlenden Kläranlagen zu bauen. Kommunen mit mehr als 15.000 Einwohnern sollten seit 2001 – mit Fristverlängerung seit 2013 – ihre Abwässer nicht mehr ungeklärt in Flüsse oder ins Meer leiten. Bis heute fehlen acht Kläranlagen. Alle in Andalusien. Mindestens bis 2023 wird die Strafe Halbjahr für Halbjahr weiter wachsen, dann erst könnten die fehlenden Anlagen in Betrieb gehen.
Strafen mindestens bis 2023
Das Ministerium für Ökologischen Übergang gibt einen Teil der Strafe weiter an die Regionen und Rathäuser, klärt aber im Moment noch, wer jeweils verantwortlich ist für die Missachtung der EURichtlinie. Die EU ermittelt in weiteren vier Fällen gegen rund 1.000 Ortschaften in Spanien. Auch diese könnten in Geldstrafen münden.