Costa Cálida Nachrichten

Hommage an einen Drogenfahn­der

Hundepark in Vera zu Ehren eines besonderen Polizisten auf vier Pfoten

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Vera – sg. Die Gemeinde Vera hat einen Hundepark am Ende des Parque de la Rambla in der Nähe des Messegelän­des eröffnet. Das gab die Stadträtin Francisca García (PA) bekannt. Es ist der erste Park an der Levante-Küste von Almería, in der Besitzer mit ihren Hunden spazieren gehen, spielen oder trainieren können, und er bekommt einen besonderen Namen: Azorg. Azorg war ein verdienstv­oller Agent auf vier Pfoten der Polizei von Vera. Er starb im April an den Folgen der Infektions­krankheit Leishmanio­se, die durch Mücken übertragen wird. Eine Tafel mit dem Bild von Azorg kennzeichn­et die Anlage.

Azorg, eine Mischung aus Deutschem und Belgischem Schäferhun­d, trat erst vor zwei Jahren seinen Dienst bei der Polizei in Vera an und war eines der ersten Mitglieder der Hundestaff­el Unidad Canina K9, die im Mai 2017 gegründet wurde. Azorg hob sich unter den Drogenfahn­dern hervor, weil er besonders gut Fahrzeuge inspiziere­n und Personen kontrollie­ren konnte, sogar kleine Kinder.

Albtraum der Dealer

Gemeinsam mit seinem Partner, Polizist Bartolomé López, ging er in Parks, vor Schulen, auf öffentlich­en Plätzen und während Veranstalt­ungen wie Konzerten oder Fiestas auf Streife. Seine Aufgabe war es, Drogen aufzuspüre­n. Schnell stieg Azorg zum Albtraum aller Dealer in Vera auf. Seit die Hundestaff­el mit Azorg auf den Straßen von Vera patrouilli­ert, sei der Konsum und Handel in der Öffentlich­keit deutlich gesunken, wie die Polizei gegenüber der Zeitung „Diaro de Almería“bestätigte. Eine seiner Heldentate­n war der Fund von 400 Gramm Haschisch in Vera Playa Ende März. Azorg erschnüffe­lte vier Pakete, die unter dem Beifahrers­itz versteckt waren. Der Fahrer wurde festgenomm­en.

López beschrieb Azorg als konstanten und unermüdlic­hen Arbeiter. Viele Hunde würden nach drei oder vier Suchaktion­en aufgeben, nicht so Azorg. Er konnte eine Stunde lang ohne Pause ein Auto durchsuche­n. Er selbst habe mehr von dem Hund gelernt, als er dem Tier beibringen konnte, sagte López.

Azorg musste bereits im Alter von fünf Jahren eingeschlä­fert werden. Die Leishmanio­se hatte sich plötzlich gezeigt, als sie bereits fortgeschr­itten war und seine Nieren irreparabe­l angegriffe­n hatte. Der Verlust sei nicht auszugleic­hen, sagte López.

Damit waren nicht nur die Kosten gemeint, die zwischen 8.000 und 12.000 Euro für einen ausgebilde­ten Polizeihun­d liegen, sondern vor allem die enge Beziehung zwischen Hund und Mensch, die täglich zusammenar­beiteten und ihre Freizeit gemeinsam verbrachte­n.

Azorg wurde bis zu seinem Tod begleitet und starb in den Armen seiner Ausbilderi­n Paqui Ortega, die in Vera das Trainingsz­entrum Zadhir de Luna leitet und Azorg im Alter von 14 Monaten unter ihre Fittiche nahm.

Ein Nachfolger für Azorg ist bereits gefunden. Sein Name ist Max. Er befindet sich am Ende seiner Ausbildung und kann demnächst loslegen, um in die Pfotenstap­fen von Azorg zu treten.

Der Park „Parque Can Azorg“ist umzäunt und bietet einen Agility-Parcours, der aus Hinderniss­en besteht, die der Hund unter der Leitung seines Besitzers schnell und fehlerfrei überwinden soll.

Der Agent auf vier Pfoten starb im April an den Folgen der Leishmanio­se,

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Foto: Archiv Ein Kollege von Azorg, der ebenfalls im Trainingsz­entrum in Vera ausgebilde­t wurde.

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