Erste offizielle Auslandsreise
Andalusischer Präsident Juanma Moreno war für vier Tage in Marokko zu Besuch
Sevilla – jan. Der andalusische Präsident Juanma Moreno hat in der vergangenen Woche seine erste offizielle Auslandsreise absolviert, und wie es für die Träger seines Amtes Tradition ist, führte ihn diese nach Marokko. Vier Tage dauerte seine Visite in dem nordafrikanischen Land, die von der dortigen spanischen Botschaft koordiniert, fast Züge eines Staatsbesuches hatte. Moreno wurde zwar nicht vom marokkanischen König Mohammed VI. empfangen, dafür aber traf er sich mit dem Premierminister Saaddedine Ottmani, und zwar gleich am ersten Tag seines Aufenthaltes.
In guter Begleitung
Der andalusische Regierungschef reiste nicht alleine an, sondern wurde von drei Ministern seines Kabinetts begleitet: dem Präsidialamtsminister Elías Bendodo, der Ministerin für Soziales Rocío Ruiz sowie der Kulturministerin Patricia del Pozo. Moreno begleiteten zudem an die 50 andalusische Unternehmer, die eine Art Gipfeltreffen mit marokkanischen Unternehmern abhielten.
Spanien ist schließlich noch vor Frankreich das Land, mit dem Marokko die intensivsten wirtschaftlichen Beziehungen unterhält, und Andalusien ist wiederum die spanische Region, welche die meisten Exporte nach Marokko ausführt. Die andalusische Regierung, erklärte Moreno, wolle diese Beziehungen noch weiter intensivieren. In diesem Sinne werde sie künftig die Niederlassung hiesiger Firmen in Marokko mit einer beratenden Unterstützung fördern.
Ein weiterer Schwerpunkt der Marokko-Reise von Juanma Moreno war das Thema der Migration. Der andalusische Präsident forderte von der EU eine Erhöhung der Mittel für den Kampf gegen die illegale Einwanderung. Seine Regierung, versprach er, werde 1.200 zusätzliche Heimplätze für allein einreisende Minderjährige schaffen. Marokko sagte seinerseits zu, die Flüchtlingsströme stärker zu kontrollieren und bei der Identifikation der minderjährigen Migranten zu kooperieren.
Flamenco und Berber
Im Rahmen der bilateralen Gespräche bildete der kulturelle Austausch zwischen Marokko und Andalusien den dritten thematischen Schwerpunkt. So vereinbarten beide Seiten zum Beispiel die Veranstaltung eines Flamenco-Festivals in Marokko. Im Gegenzug soll auf der Alhambra eine Ausstellung über die Berber organisiert werden. Diese soll außerdem in die Errichtung eines Museums zur Geschichte und Kultur der Berber münden, welches in Granada angesiedelt werden soll.