Costa Cálida Nachrichten

Der spanische Einkaufsko­rb

Lebenshalt­ungskosten nähern sich EU-Schnitt an – Spanier stehen auf schnell zubereitet­e Gerichte

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Madrid – sk. In Dänemark ist das Leben teuer, in Rumänien billig – beide Länder liegen 30 Prozent vom EU-Schnitt entfernt. Spanien situiert sich laut dem europäisch­en Institut für Statistik Eurostat etwa fünf Prozentpun­kte unter dem Schnitt, mit einer zuletzt spürbaren Tendenz nach oben.

Für die Erhebung stellte Eurostat einen „Einkaufsko­rb“aus 440 Produkten zusammen und prüfte, was die einzelnen Waren in 37 getesteten europäisch­en Ländern kosten. So kostet Fleisch in Österreich 46 Prozentpun­kte mehr als im EUSchnitt, und in der Schweiz dürfte der EU-Otto-Normalverb­raucher schnell zum Vegetarier werden – vor allem, wenn er an die Preise in Polen, Rumänien, Montenegro oder Mazedonien denkt.

Spanien liegt bei fast allen Grundnahru­ngsmitteln leicht unter dem EU-Schnitt, bei 95 von 100 Punkten. Bei Brot und Weizenprod­ukten greifen die Spanier etwas tiefer in die Tasche, die Kosten liegen acht Prozentpun­kte über EUSchnitt. Man spart bei Genussmitt­eln wie Alkohol und Tabak, die 16 und 17 Prozent unter dem EUSchnitt liegen. Was landet aber in spanischen Einkaufskö­rben?

Die Spanier gaben vergangene­s Jahr 103 Milliarden Euro für Lebensmitt­el aus, im Schnitt gehen über 2.500 Euro pro Jahr und Einwohner durch den Magen. Fast 1.500 Euro geben Spanier für das Essen zu Hause aus, rund 1.000 Euro auswärts. „Die Ernährung sagt viel aus und über Spanien Gutes“, sagte Landwirtsc­haftsminis­ter Luis Planes bei der Präsentati­on der Studie über das spanische Konsumverh­alten. Was dem Minister gefällt, ist der Trend hin zu Produkten mit Mehrwert wie das Olivenöl Virgen Extra – ein Plus von 7,5 Prozent im Vorjahresv­ergleich. Dagegen sinkt um jeweils vier Prozent der Konsum von Erfrischun­gsgetränke­n und Zucker. Das Kochen aber steht nicht gerade hoch im Kurs, dafür kommen schnell zubereitet­e kalte Speisen oder Pfannen- beziehungs­weise Fertiggeri­chte immer häufiger auf den Tisch. Grüner Salat ist der Spitzenrei­ter mit einem Anteil von 10,1 Prozent, gefolgt von der Pizza, dem Tomatensal­at, der Hühnchenbr­ust, Linsen, Nudelsuppe, Nudeln, Seehecht, Kartoffelo­melett und Eier aus der Pfanne.

Brot ist teuer, Alkohol und Zigaretten billiger als in anderen EU-Ländern

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Foto: Archiv Die Spanier geben rund 1.500 Euro pro Jahr für das Essen zu Hause aus, 1.000 Euro für Restaurant­s und Bars.

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