Ringen um Alcoa
Industrie in Schwierigkeiten
Madrid/Ávila – sk. Rund 400 Mitarbeiter des Aluminium-Werks Alcoa haben am Montag Madrid erreicht, sie sind von ihrem Werk 500 Kilometer in die Hauptstadt marschiert, um für ihre berufliche Zukunft zu kämpfen. Und die sieht in den Werken in Avilés und A Coruña nicht gut aus – wie übrigens allgemein in der Industrie mit ihren rund 20 Bereichen, die seit der Wirtschaftskrise über die Hälfte der 811.000 Stellen verloren hat.
Beide Werke will der Schweizer Investmentfonds Parter Capital übernehmen, der den fast 700 Arbeitern zwei Jahre lang ihren Job garantiert. Die weitere Zukunft der Jobs knüpfen die Investoren an die Entwicklung der Energiepreise, die in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind.
Nicht nur Alcoa oder der Aluminium-Sektor, die Industrie im Allgemeinen hinkt der Genesung nach der Krise von 2008 hinterher. Bitter, weil daran feste und gut bezahlte Jobs hängen. Und 469.000 davon in den vergangenen zehn Jahren verloren gingen, obwohl der Anteil der Industrie mit 16,5 Prozent am Bruttoinlandsprodukt derweil leicht gestiegen ist.
Auch die Textilindustrie kämpft mit Absatzschwierigkeiten, sowohl was Kleidung, als auch was Lederwaren und Schuhwerk angeht. Das hat 2018 rund 3.000 weitere Stellen zerstört. Neben Absatzschwierigkeiten machen hohe Energiekosten und der digitale Wandel dem Sektor zu schaffen. Forderungen der Arbeitgeber nach einem Staatspakt verhallen seit Jahren ungehört ebenso wie die nach Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in Programme der Internationalisierung.