Fotografie-Festival im ganzen Land
Madrid – ck. 300 Künstler und 85 Ausstellungen in Madrid, aber auch in Alcobendas, Alcalá de Henares, Segovia, Zaragoza und Santander an der nördlichen Atlantikküste, zeigen bis 1. September im Rahmen des Festivals PhotoEspaña (PHE19) vor allem aktuelle Fotografie. Die Werke von internationalen Klassikern wie William Klein oder Berenice Abbott und spanischen Größen wie Javier Vallhonrat, Chema Madoz oder Cristina García Rodero sind in Galerien, Institutionen, Geschäften, Bars und Hotels zu sehen. Weitere Informationen unter www.phe.es . Strafe stellte.“Alle Exponate hätten bislang ihr Dasein im Verborgenen in einem Lager gefristet. „Nun haben sie endlich den Platz gefunden, der ihnen gebührt“, freut sich der Archäologe. Mit Blick auf die Boote, die zum Greifen nah im Hafenbecken ankern, fügt er hinzu: „Die Lage des Museums ist einzigartig. Man hätte keinen besseren Platz dafür finden können.“
Das gilt auch für die Exponate, die nach Zeitepochen in verschiedene Bereiche aufgeteilt sind. Der Rundgang beginnt im römischen Dianium (1. Jh v.C. bis 6. Jh. n. C.), führt über die Ära der Maurenherrschaft des islamischen Daniya (8. bis 13. Jh.) und das Mittelalter (13. bis 16. Jahrhundert) in die Epoche des Landgrafen Duque de Lerma (17. Jahrhundert).
Dazu erklärt Gisbert: „König Felipe III hatte in dem Duque de Lerma, Markgraf von Dénia, einen seiner engsten Verbündeten. Soviel man weiß, stattete er Dénia drei offizielle Besuche ab. Den ersten nach seiner Hochzeit in Valencia im Jahr 1599 mit Margarita de Austria, den zweiten während einer Urlaubsreise im gleichen Jahr, und den dritten zur Gründung des Klosters Nuestra Señora de Loreto im Jahr 1604.“Der Monarch habe seine Aufenthalte an der Küste und die Ausflüge zur Cova Tallada sehr geschätzt. Ab 1604 sei Dénias Hafen die Basis für vier Kriegsgaleren mit insgesamt 150 Besatzungsmitgliedern gewesen.
Goldenes Zeitalter
Ein Teil des Museums ist dem goldenen Zeitalter der Stadt Dénia gewidmet, die im 19. Jahrhundert zu großem Reichtum kam. Zwischen 1880 und 1920 lebten in der Hafenstadt zahlreiche Familien vom Rosinenhandel, und das nicht schlecht. Die Transporte der begehrten Ware gingen in viele Länder und sogar bis in das ferne Amerika. Der Boom brachte auch Umbrüche in Gesellschaft und Kultur. So besaß der Küstenort damals als „Hauptstadt“der Region drei Theater, zahlreiche Spielkasinos, fünf Botschaften und einen Hafen, der dem großen Aufkommen von Frachtschiffen kaum noch gerecht werden konnte.
Die Fischerei, seit jeher ein wichtiger Wirtschaftszweig des Küstenortes, wird in dem Meeresmuseum ebenfalls gebührend in Szene gesetzt. In einem audiovisuellen Bereich ist unter anderem ein Dokumentarfilm der Fischereigenossenschaft zu sehen, in dem Zeitzeugen die Geschichte der Fischerei aufleben lassen. Außerdem wird eine Fotosammlung von Segelschiffen und Dampfern gezeigt, die in der Zeit von 1915 bis 1916 in Dénias Hafen anlegten. Einige davon werden als Modell ausgestellt, die dem Museum als Leihgabe überlassen wurden.
Aus dem 19. Jahrhundert liegen uns sehr viele Informationen über Dénia vor“, berichtet Gisbert. „Nicht zuletzt auch wegen der vor unserer Küste gesunkenen Schiffe wie der Felguera (1876), der Partheón (1869) oder der Rosa Madre (1899), deren Wracks uns viele interessante Einblicke in diese Zeit bescherten.“
Ein Besuch in dem neuen Meeresmuseum komme einer Zeitreise durch 2.600 Jahre Geschichte gleich, schwärmt der Stadtarchäologe, während er vor einer Amphore aus der griechischen Kolonie Massalia, dem heutigen Marseille, stehen bleibt. „Diese Amphore kann dem 4. Jahrhundert vor Christus zugeordnet werden“, sagt er voller Ehrfurcht. „Sie ist das älteste Ausstellungsstück dieser Exposition.“
Bei einem einzigen Besuch im Museo de la Mar sollte man es aber nicht belassen, meint Gisbert. „Es ist geplant, etwa 30 Prozent der Ausstellungsstücke von Zeit zu Zeit durch neue Exponate zu ersetzen, die wir noch im Lager haben und die es Wert sind, gezeigt zu werden“, verrät der Archäologe.
Nächtliche Einblicke
Doch nicht nur bei Tag, sondern auch dann, wenn sich die Pforten längst geschlossen haben, will sich das Museum zeigen. „Man sollte auch mal bei Nacht einen Blick durch die großen Fenster werfen“, erklärt die Historikerin Maite Madrid, die an der Einrichtung des Museums beteiligt war. „Die Ausstellungsstücke werden nachts so angestrahlt, dass sie in einem besonderen Licht erstrahlen und man einen Teil der Ausstellung auch nachts besichtigen kann.“
Besonders spektakulär sei in der Dunkelheit ein Blick durch das Fenster, durch das man auf das riesige Gemälde schauen kann, das die Maurenvertreibung in Dénia und die Burg in ihrer ursprünglichen Pracht zeigt. Davor befindet sich ein kleiner Strand mit echtem Denianer Sand und daneben die lebensgroße Figur von Felipe III. „Wenn man nachts durch das Fenster schaut, glaubt man, dass der König unterhalb der Burg am Strand entlang spaziert“, sagt Madrid. „Wir wollten damit eine romantische Szenerie schaffen, die ich jedem ans Herz legen möchte.“ Öffnungszeiten sind bis Ende des Monats sieben Tage die Woche von 10 bis 22 Uhr. Ab 1. Juli wird das Museum von 10 bis 13 oder 14 Uhr und von 17 bis 21 oder 22 Uhr öffnen. Die genauen Zeiten waren bei Redaktionsschluss noch nicht klar. Eintritt frei.