Die letzten Minuten eines Mafioso
In Águilas wurde der Tathergang eines Mordes rekonstruiert
Águilas – sg. Das Gericht hat im Fall des in Águilas getöteten Italieners Giuseppe Nirta eine Rekonstruktion am Tatort in der Gegend El Charcón durchgeführt. Hauptprotagonistin war die damalige Freundin des Opfers, die seit Oktober 2018 als Tatverdächtige im Gefängnis sitzt. Sie sollte den Tathergang minutiös schildern. Die Ermittler erhofften sich neue Erkenntnisse und Beweise.
Der Mord geschah am 9. Juni 2017. Guiseppe Nitra, mutmaßliches Mitglied der italienischen Mafia Ndrangheta, wurde aus kurzer Entfernung erschossen, als er gemeinsam mit seiner Freundin vor seinem Landhaus in El Charcón parkte und aus dem Auto ausstieg. Zunächst verdächtigte die Polizei Landsleute des Opfers, die ebenfalls mit der Mafia zu tun haben könnten.
Doch während der Ermittlungen rückte die Frau ins Visier. Sie fanden Rückstände des Mündungsfeuers einer Schusswaffe wie Blei, Antimon und Barium auf ihrem T-Shirt und den vorderen Taschen der Jeans, die sie am Tag der Tat trug. Seitdem gilt sie als Hauptverdächtige.
Ihren Aussagen zufolge stieg sie aus dem Auto aus, als sie plötzlich einen vermummten Unbekannten sah, der sechs oder sieben Schüsse abgab, während sie weglief, um sich in einem Gebüsch zu verstecken und Hilfe zu holen.
Um ihre Version zu bekräftigen, musste sie den Beamten unter anderem genau erklären, in welche Richtung sie lief, auf welchem Weg und wie der Unbekannte aussah. Der Rechtsanwalt der Frau hob die freiwillige Zusammenarbeit seiner Mandantin hervor.