Engpässe bei Versorgung
Gesundheitsministerium richtet Erstversorgungsstellen an Stränden ein
Valencia – sk. Mit rund 13 Millionen Touristen rechnet das Land Valencia in diesem Sommer. Diese Urlauber besuchen nicht nur die Strände und lassen ihr Geld in Restaurants und Geschäften, sondern sie nehmen auch öffentliche Leistungen in Anspruch, wie etwa die Gesundheitszentren.
Vor allem an der Küste sollte man es als Kassenpatient tunlichst vermeiden, krank zu werden. Die Gesundheitszentren können den Zustrom an Patienten kaum auffangen, der für die Landesregierung Kosten bedeutet, die mit den Transferleistungen und Abkommen nicht wieder ausgeglichen werden können. Die valencianische Landesregierung spricht von ausstehenden Forderungen aus dem Gesundheitswesen von über 560 Millionen Euro – ein Defizit, das jährlich wächst, und Geld, das nun auch für die Versorgung fehlt.
Das schlägt sich im knappen Personal und den langen Wartezeiten in den Notaufnahmen nieder. Oder in den Öffnungszeiten der Außenstellen von Gesundheitszentren, die ausgerechnet im Sommer nachmittags häufig geschlossen sind. Die Gewerkschaft Satse schätzt zudem, dass in den Krankenhäusern im Sommer etwa 3.000 Betten weniger zur Verfügung stehen als in der Nebensaison, weil die in den Urlaub gehende Belegschaft nicht komplett vertreten wird. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Patienten im Sommer zu.
Die Landesregierung versucht das Ungleichgewicht mit dem sogenannten Plan de Vacaciones und Investitionen von 61,3 Millionen Euro auszugleichen, mittels denen 9.407 Personen im Sommer beschäftigt werden sollen. Das reicht aber nicht.
„Wir werden die gleichen Probleme wie im Vorjahr bekommen“, meint die Gewerkschaft CC.OO. Denn im Sommer muss zusätzlich in den Strandgebieten Erstversorgung gewährleistet werden. 36 solcher Strandpraxen, consultorios auxiliares, richtet die Landesregierung ein, etwa in Dénia, Jávea, Calp, Alicante und Santa Pola.
Bevölkerung verdreifacht
Gesundheitswesen mit Defizit von 560 Millionen Euro
Gandía etwa verdreifacht nicht nur seine Bevölkerung, der Gesundheitsbezirk muss auch an den Stränden von Daimus, Guardamar, Bellreguart, Miramar, Piles und Oliva Außenstellen einrichten – was erheblich mehr Personal erfordert. Cullera etwa wächst von 50.000 auf 200.000 Bewohner an, was eine Verstärkung von 15 Personen im Bereich der Gesundheitsversorgung bei einer normalen Belegschaft von 62 abfangen soll.