Wie schlimm sind Fettnäpfchen wirklich?
Kellner, Café- und Ladenbesitzer aus Villajoyosa schildern ihre Erfahrungen mit der internationalen Kundschaft
Ich bin selbst kein großes Sprachgenie. Meine Kollegin hier im Café La Maja spricht Russisch und Englisch, aber ich kann im Englischen nur ganz wenig sagen. Deswegen erwarte ich es natürlich auch von den Touristen nicht, dass jeder meine Sprache spricht. In diesen Fällen verständige ich mich dann einfach mit Händen und Füßen und auch gerne mit einem Lachen, das ist ja schließlich international. Wenn jemand bei der Kaffee-Bestellung nicht ganz sicher ist, zeige ich auch sehr gerne, welche Größen und Sorten wir haben.
In mein Souvenirgeschäft kommen Kunden aus vielen unterschiedlichen Ländern, viele auch schon mehrere Jahre. Die Kommunikation ist in der Regel kein Problem, die Urlauber geben sich alle große Mühe, ein wenig Spanisch zu sprechen. Zur Not können ja auch Gesten helfen. Einzig und allein die Zeit ist manchmal ein wenig kompliziert. Meistens bin ich allein im Laden und da kann ich mich nicht um alle gleichzeitig kümmern. Manche werden dann ein wenig ungeduldig oder denken, dass ich sie nicht gesehen habe.
Wir verkaufen Eintrittskarten für eine Hüpfburg im Meer am Strand von Villajoyosa. Zu uns kommen nicht so viele Spanier, sondern eher internationale Urlauber wie Engländer, Italiener, Deutsche oder Russen. Ich unterhalte mich gern mit unseren Kunden auf Englisch oder Spanisch, aber es kommt auch manchmal vor, dass jemand beide Sprachen nicht spricht. Das ist dann ein wenig schwieriger für mich. Für mich ist aber nicht die Nationalität wichtig, sondern, dass jemand einfach entspannt ist und den Strand genießt.
Ich bin selber Holländerin und habe in der Bar vor allem mit Deutschen, Belgiern, Engländern und anderen Holländern zu tun. Manchmal kommen aber auch Spanier. Hier in Spanien fällt mir natürlich auf, dass die Leute erst sehr spät essen, das sind nicht gerade holländische Zeiten (lacht). Die Urlauber freuen sich immer, wenn jemand ihre Sprache spricht. Mir gefällt die Abwechslung gut, jeden Tag habe ich mit anderen Menschen und anderen Kulturen zu tun. Das Wetter sorgt natürlich auch für eine gute Stimmung.
Ich bin Hotelier aus Jávea, aber ich beliefere auch andere Betriebe an der gesamten Costa Blanca. Dabei habe ich viel mit Ausländern zu tun. Meiner Erfahrung nach sprechen sehr viele von ihnen Spanisch, für mich müssen die Sprachkenntnisse auch nicht perfekt sein, ich freue mich immer, wenn ich mich unterhalten kann. Ein großer Unterschied zwischen den Ausländern und den Spaniern ist die Pünktlichkeit. Heute habe ich schon eine Stunde auf einen spanischen Restaurantbesitzer gewartet, dem ich Wein liefern sollte.