Umweltschädliche Hochzeiten
Umweltschützer kritisieren Veranstaltungen an Stränden im Regionalpark San Pedro del Pinatar
San Pedro del Pinatar – sg. Zwergseeschwalben mögen keine Hochzeiten am Strand. Sie fühlen sich durch Menschen, Musik und womöglich noch ein Feuerwerk belästigt. Auch seltenen und zum Teil vom Aussterben bedrohten Pflanzen geht es an den Kragen, wenn sie den Maschinen zum Opfer fallen, die die Buchten vor den Veranstaltungen reinigen.
Seltener Spargel vernichtet
Die Umweltorganisation Anse hat Zerstörungen dieser Art an der Playa de los Esculls in dem Regionalpark Salinas y Arenales in San Pedro del Pinatar angezeigt. Die schriftliche Beschwerde richtet sich an die Umweltabteilung der Landesregierung von Murcia, die Küstenbehörde und das Rathaus von San Javier, das für die Baggerarbeiten an den Stränden in dem Park verantwortlich ist. Dabei wurde nach Angaben von Anse das seltene und vom Aussterben bedrohte Spargelgewächs, das nur am Mar Menor zu finden ist, vernichtet. Auch die gelbblühenden Greiskräuter, die als gefährdet gelten, wurden in Mitleidenschaften gezogen und ökologisch wertvolle Lebensräume beschädigt.
Anse wies darauf hin, dass der Regionalpark Salinas y Arenales de San Pedro del Pinatar zum europäischen Netz für Schutzzonen Red Natura 2000 gehört. Zudem seien Veranstaltungen wie Hochzeiten in der Naturparkverordnung Porn nicht vorgesehen. Die Hochzeiten würden zwar auf privatem Gelände an der Playa de los Escull durchgeführt, doch die Aufbauten würden sich auch auf öffentlichen Boden ausdehnen. Zudem würden nur 100 Meter weiter die als bedrohte Art geltenden Zwergseeschwalben brüten.
Anse prangert solche Veranstaltungen bereits seit mehreren Jahren an. Doch keine Behörde sei bereit, Maßnahmen zum Schutz des Regionalparks zu ergreifen, hieß es. Im Gegenteil, der einzige Vorschlag der Landesregierung von Murcia sei der Bau von Wanderstegen, um Vögel zu beobachten, noch mehr Touristen anzuziehen und die Tier- und Pflanzenwelt weiter zu gefährden.