Costa Cálida Nachrichten

Topfit ins Meer entlassen

Tierärzte pflegen Schildkröt­e gesund, die kürzlich von Plastikmül­l umwickelt gefunden wurde

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Águilas/Mazarrón – sg. Eine Geschichte mit Happy-End: Eine Meeresschi­ldkröte, die kürzlich eingewicke­lt in Plastikmül­l und verletzt vor der Küste von Mazarrón geborgen worden war, ist wieder topfit und wurde vergangene Woche in Águilas in die Freiheit entlassen. Ein Kanufahrer entdeckte das Meerestier am 16. Juni und holte es gemeinsam mit Mitarbeite­rn des Roten Kreuzes an Land. Das Tier hatte sich in Resten von Fischernet­zen und Angelschnü­ren verheddert und trieb auf der Wasserober­fläche.

An den Schnüren hatten sich mehrere Plastikfla­schen verhakt, die die Schildkröt­e mit sich schleppte. Die Schnüre hatten sich um Flossen, Maul und Hals des Tieres gewickelt und ihm Verletzung­en zugefügt. Tierärzte der Auffang- und Erholungss­tation für Wildtiere El Valle bei Murcia nahmen sich des Patienten an.

Schnurstra­cks ins Wasser

Das 60 Kilogramm schwere erwachsene Weibchen wies Strangulie­rungsmale an der rechten Vorderflos­se und Verletzung­en am Maul auf und hatte seine Sehkraft auf dem linken Auge verloren. Die Veterinäre pflegten die unechte Karettschi­ldkröte, die als bedrohte Art gilt, wieder gesund und stellten sicher, dass die Beweglichk­eit der Flosse wieder hergestell­t ist und das Tier sich selbst ernähren kann. Am Strand in dem Schutzgebi­et Cutaro Calas in Águilas wurde es am 8. Juli entlassen und machte sich schnurstra­cks auf ins Wasser.

Insgesamt wurden in diesem Jahr bisher fünf Meeresschi­ldkröten im Zentrum El Valle eingeliefe­rt und behandelt. Zwei Exemplare waren vermutlich durch Zusammenst­öße mit Booten verletzt worden. Drei Schildkröt­en waren Opfer des Plastikmül­ls im Meer geworden. Zwei Patienten wurden bis jetzt gesund gepflegt und im Februar in Bolnuevo und jetzt in Águilas entlassen. Zwei werden noch behandelt. Ein Tier kann vermutlich nicht mehr in freier Wildbahn überleben und bleibt im Erholungsz­entrum El Valle.

Der amtierende Landesmini­ster für Umwelt, Javier Celdrán (PP), betonte, dass die Vermeidung von Plastikmül­l eine der größten Herausford­erungen in der heutigen Zeit sei. Die Landesregi­erung fordere Fabrikante­n, Konsumente­n und Wissenscha­ftler dazu auf, gemeinsam an einer plastikfre­ien Region zu arbeiten.

Jeden Sommer, wenn die Schildkröt­en an Land gehen, um ihre Eier im Sand zu vergraben, führen freiwillig­e Umweltschü­tzer Aufklärung­s- und Sensibilis­ierungskam­pagnen durch und geben Anweisunge­n, was zu tun ist, wenn Badegäste eine Meeresschi­ldkröte am Strand entdecken – nämlich nichts, außer den Notruf 112 zu wählen.

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Foto: Carm Das 60 Kilogramm schwere Weibchen macht sich am Strand in Águilas auf in die Freiheit.

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