Der unbekannte Ur-Einwohner
Neue Entdeckungen bei Ausgrabungen in „Mojácar la Vieja“– Archäologen bieten geführte Touren an
Mojácar – sg. In Mojácar wird derzeit gegraben, gebohrt und gefegt. Die Archäologie-Saison hat begonnen, wenn man so will. 40 Studenten aus neun Ländern arbeiten bis Ende Juli in der Ausgrabungsstätte „Mojácar la Vieja“, die auf einem Hügel neben dem heutigen Pueblo liegt. „Mojácar la Vieja“heißt so viel wie das alte Mojácar. Woher die ersten Bewohner kamen und wie sie lebten sind Fragen, auf die das Labor für Archäologie und Kultur der Universität Granada Antworten finden will.
Geheimnisvolle Kreise
Bei Ausgrabungen im vergangenen Jahr stießen sie auf mehrere Wachtürme, den Teil einer Stadtmauer, einen gemeinschaftlichen Ofen zum Brotbacken, ein gut erhaltenes Haus und Reste von Tieren. Die neueste Entdeckung sind in Stein gemeißelte geometrische Figuren, die aus einem Kreis mit zwei nach unten führenden Linien bestehen. Was die Zeichnungen zu bedeuten haben, ist den Wissenschaftlern noch nicht klar.
Dagegen sind sie sicher, dass die Siedlung aus dem 7. bis 8. Jahrhundert stammt. Die Bewohner von damals verließen ihre Stadt nach und nach. Der Grund für den Umzug war wohl weder eine Katastrophe noch ein Krieg. Die Archäologin Lara Delgado von der Universität in Granada vermutet vielmehr, dass sie sich aus Sicherheitsgründen einen höher gelegenen Ort suchten, von dem aus sie einen besseren Überblick auf die Umgebung und auf das Meer hatten, um rechtzeitig Piraten und Eindringlinge zu entdecken und sich zu verteidigen. Die Archäologen fanden zum Beispiel Kanonenkugeln aus Stein, die die Annahme bestätigen. Sie legten zudem eine Wasserzisterne und eine kleine Moschee frei.
Interessierte können sich die Ausgrabungsstätte ansehen. Die Archäologen bieten am 14., 21. und 26. Juli geführte Touren an, um 19 Uhr in englischer Sprache und um 20 Uhr auf Spanisch. Nähere Infos und Anmeldungen im Tourismusbüro, unter 950 615 025 oder info@mojacar.es .