Mit 28.000 Toten in die Normalität
Gesundheitsministerium hebt Zahl der Covid-19-Opfer um 1.200 an
Madrid – sk. Unmittelbar vor Eintritt in die neue Normalität und dem Ende des Notstandsdekrets hat Spaniens oberster Epidemiologe Fernando Simón ein letztes Mal die Fallzahlen der CoronavirusKrise aktualisiert. 28.313 Covid-19-Tote erfasste das Zentrum für die Koordination für medizinische Notfälle demnach am 19. Juni, mit dieser Zahl trat Spanien in die neue Normalität ein.
Das ist ein gewaltiger Anstieg zu den 27.136 Covid-19-Opfern vom Vortag. Dabei handelt es sich aber keineswegs um 1.177 Menschen, die binnen 24 Stunden dem Sars-Cov-2 zum Opfer fielen.
Vielmehr frischt das Gesundheitsministerium abermals seine Statistik der mittels PCR-Test erfassten Covid-19-Opfer auf, die seit Anfang Juni nicht mehr stimmte.
Fernando Simón räumte ein, dass diese Zahlen stark von denen des ebenfalls öffentlichen Gesundheitsinstituts Carlos III abweicht, das im Laufe dieses Jahres bereits 43.348 mehr Todesfälle erfasst hat als es in den vergangenen Jahren durchschnittlich der Fall war. Demnach liegt die Sterberate 56 Prozent über dem Normalwert, woraus man schließen kann, dass ein großer Anteil dieser Todesfälle auf Covid-19 zurückzuführen sind.
Simón wollte nicht ausschließen, dass mit der Veröffentlichung der Todesfälle und ihrer Ursachen durch das Nationale Statistikinstitut (INE) zum Jahresende die derzeit präsentierten Zahlen noch weiter von realen Fällen abweichen, da es sich bei den 28.313 Covid-19-Opfern des Gesundheitsministeriums nur um die Personen handelt, bei denen mittels eines PCR-Tests das Coronavirus festgestellt worden war. Während der Hochzeit der Pandemie mieden viele Covid-19-Erkrankte die Hospitäler und starben zu Hause, und auch viele Opfer in Seniorenresidenzen tauchen in der Statistik nicht auf, da sie nie getestet wurden.