Zwischen Auberginen und Zucchinis
Auf ihrem Gemüsefeld nahe des Río Padrón baut die Bolivianerin Jovita García Biogemüse an
Estepona – lk. Hühner gackern, zwei junge Katzen laufen scheu über die Terrasse und ein Spatz pickt Körner vom Boden. Jovita García kommt aus der Tür ihres Häuschens. Als Tocher von Landwirten ist sie in Cochabamba in Bolivien aufgewachsen. Und so kam es, dass sie zwar zunächst Lehramt studierte, später aber lieber das Klassenzimmer gegen den Gemüsegarten eintauschte.
Auf rund 15.000 Quadratmetern baut die Mutter von vier Söhnen auf einem Stück Land in der Nähe des Río Padrón in Estepona Biogemüse an. Ihre Felder, auf denen Tomaten, Auberginen, Rucola, Bohnen und Kürbisse gedeihen, düngt sie nur mit Pferdemist. Um Insekten zu vertreiben, bringt sie Schwefel auf ihre fein säuberlich gejäteten Gemüsefelder auf.
„Ich bin es aus Bolivien gewohnt, keine Chemikalien zu verwenden“, sagt die 47-Jährige, zupft ein paar Blätter Grünkohl ab und wirft sie über den Zaun des Hühnergeheges.
Die Eier der 30 Hühner verkauft sie ebenfalls. García kennt sich auch gut mit Bienen aus und bietet Blütenpollen und Honig zum Verkauf an. „Durch die Coronavirus-Krise
kam unser Geschäft von einem Tag auf den anderen zum Erliegen“, sagt García, die im Jahr 2000 von Bolivien nach Spanien gezogen ist. Weggeworfen habe sie noch nicht einmal ein Salatblatt. Was nicht verkauft wurde, bekamen die Hühner.
Die Bolivianerin geht zu einem schattigen Plätzchen, an dem Rhababerstangen aus dem Boden ragen. „Der wächst doch auch in Deutschland oder?“, fragt sie mit einem strahlenden Lächeln.
Zwei Meter weiter stehen Blumen mit orangefarbene-gelbe Blüten: Safran. Auch Erdnüsse hat García angepflanzt. „Wenn du im Campo arbeitest, dann musst du die Arbeit lieben“, sagt García.
„Ich arbeite hier hart, aber mir geht es nicht darum, die Produktion ständig zu steigern“, sagt sie. „Meine Familie ernährt sich ja auch von dem hier angebauten Gemüse. Mir ist meine Gesundheit viel wichtiger als Geld.“