Costa Cálida Nachrichten

Falsches Viagra aus Indien

Informatik­er aus L’Alfàs del Pi erstellte illegale Medikament­en-Websites

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L’Alfàs del Pi/ Murcia – ste. Von dubiosen Viagra-Verschnitt­en über Ecstasy bis hin zu Kokain: Das alles konnte mit nur einem Klick auf einer von Spaniens größten illegalen Medikament­en-Plattforme­n bestellt werden, die die Nationalpo­lizei erfolgreic­h ausheben konnte. Bei der Razzia nahm die Polizei 33 Verdächtig­e in elf Provinzen fest, darunter auch Alicante und Murcia.

Ein wesentlich­er Strippenzi­eher der Bande ist laut Angaben der Pressestel­le der Polizei ein Informatik­er aus L’Alfàs del Pi, der drei verschiede­ne Websites sowie Verschlüss­elungssoft­ware für die Kundendate­n verwaltete. Er organisier­te wohl auch den Versand und die Bezahlung der Ware, die von den Kunden per Nachnahme geleistet wurde. Zur Verschleie­rung der Kundendate­n und -kommunikat­ion soll er Apps mit fortschrit­tlichster Technologi­e erstellt und genutzt haben. Nach Eingang der Kundenzahl­ung sollen er und weitere Informatik­er das Geld in Kryptowähr­ung gewaschen und auf ausländisc­he Konten eingezahlt haben.

Nach bisherigem Ermittlung­sstand vermutet die Nationalpo­lizei, dass die spanienwei­t genutzte Website mindestens drei Millionen Euro umgesetzt hat. Zum ersten Mal waren die angebliche­n Online-Apotheken der Nationalpo­lizei im Mai 2019 aufgefalle­n, weil sie in Indien hergestell­te Potenzmitt­el vertrieben, die in Spanien keine Lizenzen besaßen und zudem gefährlich­e gesundheit­liche

Probleme verursacht­en. Allerdings war es schwierig, die Betreiber der Seiten zu lokalisier­en, da sie Server nutzten, die fernab des Einflussbe­reiches der EU in den Vereinigte­n Staaten von Amerika befanden und Software einsetzten, die den Standort verschlüss­elte.

Die Bandenmitg­lieder stammen unter anderem aus Spanien, Indien, Venezuela und England. Die illegalen „Medikament­e“wurden dabei vor allem aus Indien für ein paar Cents importiert und auf den spanischen Internetse­iten für mehrere Euros verkauft. Die Substanzen haben allesamt keinerlei medizinisc­he Wirkung, können aber schwere gesundheit­liche Beschwerde­n auslösen. Gesammelt wurden die illegalen Produkte in einer Garage in Murcia, von wo aus sie mit unterschie­dlichen Versanddie­nstleister­n nach ganz Spanien transporti­ert wurden.

Falsche Online-Apotheke soll mehrere Millionen Euro umgesetzt haben

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Foto: Pixabay Über drei Millionen Euro hat eine Bande mit illegaler Medizin und Drogen verdient.

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