Mehr Beton gegen Beton
Riesiger Auffangtank soll Überflutungen in Torreviejas Straßen eindämmen
Torrevieja – mar. Immer wenn es in Torrevieja etwas mehr als die in Spanien sprichwörtlichen „knapp gezählten fünf Tropfen“regnet, stehen Teile der N-332 und vor allem der Avenida de las Cortes Valencianas auf Höhe des Carrefour unter Wasser. Die beiden wichtigsten Zufahrten zur Stadt müssen dann für den Verkehr gesperrt werden. Die Stadt und der Wasserversorger Agamed/Hidraqua haben sich nun darauf geeinigt, einen Unwettertank zu bauen. Dieser soll knapp 40.000 Kubikmeter fassen und unter dem Parkplatz des Wasserparks Parque acuático auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern entstehen.
Ein Dutzend Ablaufrinnen sollen ihn befüllen und von dort soll das Wasser dann kontrolliert über den Zulaufkanal der Lagune, acequión, ins Meer geleitet werden. Die Millioneninvestition wäre nicht nötig, wäre diese Gegend nicht so vollständig und unsachgerecht zubetoniert worden.
Bauwahn hat Schuld
Früher nahm die Erde den größten Teil des Regenwassers wie ein Schwamm auf, das dann langsam in die Lagunen sickerte und sich dabei durch das Erdreich reinigte. Heute klatscht es auf nackten Beton und sammelt sich in den tiefergelegenen Straßenzügen, letztlich landet es in der Lagune und nimmt dabei all den Abfall von den Straßen mit sich.
Profitieren würden von dem Projekt auch Teile der Urbanisationen von Torreta und die rosa Lagune selbst. Denn der unkontrollierte Zulauf des Süßwassers stört sowohl die Salzernte als auch die Biochemie des Wassers. Die für die rosa Farbe zuständigen Bakterien brauchen einen bestimmten Salzgehalt für die Vermehrung. Das Projekt ist Teil von versprochenen 82 Millionen Euro Investition durch Agamed – wenn deren Vertrag mit der Salzstadt um 20 Jahre verlängert wird. Das Verfahren dafür läuft derzeit.