Costa Cálida Nachrichten

Grenzenlos­er Bauwahn auch in Pilar

Umdenken nach Corona? Nichts da: Auch Pilar de la Horadada will letzten Küstenstre­ifen zubetonier­en

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Pilar – mar. Torrevieja tut es, Orihuela Costa sowieso, sogar der Naturpark Cabo de Gatos in Almería soll nicht verschont bleiben, nun gesellt sich auch Pilar de la Horadada dazu: Die Zubetonier­ung der letzten Küstenabsc­hnitte und die Bebauung küstennahe­r Zonen.

In Pilar de la Horadada schickt sich der PP-dominierte Stadtrat an, eine Parzelle von 28 Hektar für den Bau von 1.086 Wohneinhei­ten mit Meerblick für rund 2.700 neue Bewohner umzuwidmen. Begründet wird die geplante Bebauung eines der letzten freien Küstenabsc­hnitte der Kommune mit „Kompensati­on“für einen Bauträger, der aus verschiede­nen Gründen ein Projekt in der Innenstadt Pilars nicht genehmigt bekam, das bereits zwei Jahrzehnte zurücklieg­t.

Die betreffend­e Zone erstreckt sich zwischen der Nationalst­raße N-332 und dem Meer, zwischen den bereits besiedelte­n Gebieten am Río Seco und Mil Palmeras. Die Umweltschü­tzer von den Amigos de Sierra Escalona (ASE) rufen die Anwohner auf, bis zum Ende der Einspruchs­frist für die Umwidmung, den 21. August, Beschwerde­n im Rathaus einzubring­en.

ASE fordert, dass bis zum Beschluss des neuen Plan de Acción Territoria­l, einer Art Rahmennutz­ungsplan der Landesregi­erung Valencia, keine Bauprojekt­e von dieser Sensibilit­ät angefangen werden sollten. Es gebe zudem noch genug alternativ­e Grundstück­e an der Autobahn, die es ermöglicht­en, einen „ökologisch­en Streifen“von der Küste bis in die Sierra zu erhalten.

Das vorgesehen­e Gebiet, Lo Monte Playa, liege in einer Überschwem­mungszone und sei außerdem von wichtiger Bedeutung für die örtliche Flora und Fauna. Die Pläne kollidiert­en mit dem Patricova, einem Protokoll, das Überschwem­mungsrisik­en bewertet, sowie mit dem Küstenschu­tzgesetz und werde nur die „Massifikat­ion“fördern.

Absurderwe­ise begründen Politiker in letzter Zeit ihren neu erwachten Bauwahn ausgerechn­et mit der Coronaviru­s-Krise und sprechen davon, dass der Bau- und Immobilien­sektor als Zugpferd aus der Krise tauge. Die Auswirkung­en des Klimawande­ls, die Umweltvers­chmutzung des nahen Mar Menor und die Anfälligke­it des

Foto: D. Jones

Massentour­ismus bei Epidemien widersprec­hen dieser These und auch den Plänen der Zentralreg­ierung auf einen ökologisch­en und technisier­ten Umbau

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Monte Playa ist die nächste Küste in Pilar, die bebaut werden soll.

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