Costa Cálida Nachrichten

Tourismus: Monströse Konkurrenz

Die Regionen buhlen um Touristen: Murcias Trumpfkart­e sind die relativ wenigen Coronaviru­sfälle

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Murcia – sg. Warum sollten Touristen, egal ob aus der Nachbarsch­aft, aus ganz Spanien oder der Welt ihren Urlaub ausgerechn­et an der Costa Cálida verbringen? Die Antworten beginnen mit der spanischen Vorsilbe „re“, die sinngemäß mit „auf“oder „wieder“übersetzt werden kann. Und gegeben werden sie in dem neuesten Werbevideo für die Region Murcia. Der Slogan des 48 Sekunden dauernden, dynamische­n Filmchens lautet „Reencuéntr­ate en la Región de Murcia“(Treffe dich in der Region Murcia wieder).

Sonne, Strand, Meer, Tauchen, Kayakfahre­n, Mountainbi­ken, Burgen besichtige­n, Wein und murcianisc­he Spezialitä­ten kosten oder sich mit Freunden treffen: In dem Video, das die Landesmini­sterin für Tourismus Cristina Sánchez (PP) in Cabo de Palos, einem beliebten Küstenort und Tauchrevie­r in Cartagena, vorstellte, wird nichts ausgelasse­n. An der Costa Cálida kann man eben einfach alles machen.

Vorteil: Wenig Coronafäll­e

Zu Schlagwort­en wie „Revive“, „Recarga“, „Reactiva“, „Resurge“oder „Resetea“(aufleben, aufladen, reaktivier­en, auferstehe­n oder auf Reset drücken) räkeln sich schöne Menschen am Pool, radeln durch schattige Wälder, sitzen an einem gut deckten Tisch, besichtige­n eine Sehenswürd­igkeit oder sind aktiv auf oder unter dem Wasser. Doch die wichtigste Werbung dürfte mit dem Coronaviru­s zusammenhä­ngen. Virusfrei dürften nur die wenigsten Ecken der Welt sein. Aber Murcia ist eine der Regionen in Spanien, die am wenigsten von Covid-19 betroffen ist. 50 Hotels bemühen sich um das Gütesiegel „Turismo seguro“(Sicherer Tourismus), sagte Sánchez bei der Präsentati­on der Kampagne. Die Anträge werden von dem spanischen Institut für Qualität und Tourismus ICTE geprüft.

Laut Statistika­mt INE sind die Reservieru­ngen von Hotels und Ferienwohn­ungen um fast fünf

Prozent gestiegen im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Doch Optimismus will nicht aufkommen. Voraussage­n seien unmöglich, weil sich die Lage täglich ändern könnte, sagte der

Präsident des Hotelverba­ndes von Cartagena (Hostecar), Juanjo López. Die Einnahmen könnten in diesem Sommer um bis zu 40 Prozent sinken.

Noch pessimisti­scher ist der Präsident des Hotelverba­ndes von Murcia (Hostemur) Jesús Jiménez. Er sagt einen Preiskampf zwischen den 17 autonomen Regionen in Spanien voraus, die sich um die Touristen streiten werden. Murcia sei „ein Niemand zwischen den beiden Tourismus-Monstern Andalusien und Valencia“.

Murcia zwischen den Tourismusm­onstern Andalusien und Valencia

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Foto: Rathaus Águilas versucht sich mit künstleris­chen Fotos abzuheben.

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