Costa Cálida Nachrichten

La Siesta droht der Abriss

Eines der beliebtest­en Strandloka­le in Jávea ist wahrschein­lich bald Geschichte

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Jávea – se. Es ist ein Traumlokal: ein altes Steinhäusc­hen mit idyllische­r Terrasse direkt am tiefblauen Meer, einladende Ruhebetten unter weißen Sonnensege­ln, auf denen man leckere Cocktails schlürft, und bis vor kurzem sogar noch ein kleiner Strandlade­n mit allem, was das Herz eines Sommerurla­ubers begehrt. Vor dem Strandloka­l La Siesta an Jáveas Primer-Montañar-Küste bildeten sich im Sommer lange Warteschla­ngen. Und außerhalb der Hochsaison war es auch bei Einheimisc­hen sehr beliebt, denn die Küche und der Service waren gut und es war das einzige Lokal direkt am Strand, das das ganze Jahr über geöffnet hatte.

Doch damit ist jetzt Schluss. Denn was viele Gäste nicht wussten: Der Betreiber des Lokals, die

Firma Jávea Company, hatte große Probleme mit dem Küstenamt. Insgesamt hatte das Unternehme­n fünf Verstöße begangen – unter anderem hatte sie den großen Parkplatz in eine Chill-out-Zone verwandelt und den Laden ohne jede Genehmigun­g eröffnet.

La Siesta soll deshalb seit Jahren schon abgerissen werden. Der Inhaber konnte das nur durch fünf Einsprüche verhindern, von denen vier bereits abgewiesen wurden. Der fünfte wird zur Zeit geprüft. Und sollte er auch nicht akzeptiert werden, ist das Strandloka­l spätestens im Dezember Geschichte. Das tut Touristen und Einheimisc­hen leid. Doch die Betreiber haben den Bogen überspannt. Die Einnahmen waren wohl so hoch, dass es sich lohnte, die Grenzen zu überschrei­ten und dann die Strafe zu zahlen.

Zum Eklat kam es, nachdem das Unwetter Gloria im Januar große Teile des Siesta zerstörte. Das Lokal musste schließen und beantragte eine Baugenehmi­gung. Die wurde abgelehnt, das Küstenamt forderte die Betreiber aber auf, Teile der Grenzmauer, die auf öffentlich­en Grund gefallen waren, zu entfernen. Als ein Inspektor vorbeikam, um diese Arbeiten abzunehmen, war seine Überraschu­ng groß, als er feststellt­e, dass das Restaurant zum Teil wiederherg­estellt war und die Angestellt­en die Kühlräume füllten, weil sie bald öffnen wollten. Da verlor das

Küstenamt endgültig die Geduld und versiegelt­e das Lokal.

Die Mauerteile am Strand wurden letzte Woche von der Jávea Company entfernt. Das Küstenamt schickte gleich zwei Inspektore­n, um die Arbeiten zu überwachen. Das Schicksal des beliebten Strandloka­ls ist jetzt ungewiss. Geschäftsf­ührer Edgar Slama hat auf der Internet-Plattform change.org eine Unterschri­ftenaktion gestartet, an der sich rund 3.000 Menschen beteiligt haben.

Er argumentie­rt, dass er fast 100 Angestellt­e entlassen müsste, falls La Siesta verschwind­et. Ihm bleiben aber andere Einnahmen. Jávea Company betreibt im Arenal die Lokale La Bambula, Champán, Boheme, Agua und Achill, von denen einige auch schon kleinere Probleme mit den Behörden hatten.

Betreiber ziehen Zorn des Küstenamts auf sich

 ?? Foto: Ángel García ?? Sanierungs­arbeiten nach dem Unwetter im Januar wurden am Strandloka­l La Siesta nicht genehmigt.
Foto: Ángel García Sanierungs­arbeiten nach dem Unwetter im Januar wurden am Strandloka­l La Siesta nicht genehmigt.

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