Guardia Civil als Narco-Maulwurf?
Bande aus Marina Alta schmuggelte Haschisch nach Frankreich – Polizist aus Calp mit angeklagt
Calp/ Dénia – ste. Die Guardia Civil aus Calp konnte eine Bande aus Spaniern und Marokkanern in Gata de Gorgos, Teulada und Calp überführen, die Haschisch von der Costa del Sol bezog und es sowohl vor Ort als auch nach Frankreich weiterverkauft haben soll. Außerdem stellte die Polizei bei der Razzia Waffen im Wert von über 200.000 Euro in einem Friseursalon in Calp sicher, der als Umschlagplatz für verschiedene Geschäfte der Bande diente.
Aufgefallen waren die Spanier und Marokkaner der Polizei während des Coronavirus-Notstands im April, als sie sich gemeinsam mit in Málaga Gemeldeten in einem Auto durch die Stadt bewegten. Außerdem befanden sich Drogen im Fahrzeug.
Daraufhin hat die Polizei weitere Untersuchungen in Gang gesetzt und in acht Hausdurchsuchungen in der Provinz Alicante und zwei an der Costa del Sol über 400 Kilo Haschisch, 220.000 Euro Bargeld und sechs Luxusautos sichergestellt. Das Landgericht Dénia hat 18 Bandenmitglieder angeklagt und zwölf davon zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Guardia Civil unter Verdacht
Doch mit Verurteilung der Drogendealer enden die Untersuchungen des Gerichts noch nicht. Am vergangenen Montag musst ein
Guardia Civil aus Calp vor Gericht wegen des Verdachts auf Korruption aussagen, wie die valencianische Zeitung „Levante“aufdeckte.
Er soll von der Bande 40.000 bis 50.000 Euro verlangt haben, um seine Kollegen davon abzuhalten, gegen die Gruppe zu ermitteln, und gleichzeitig interne Polizei-Informationen
an die Kriminellen weiterzugeben. Der Mann war seit einem Jahr krankgeschrieben und nicht selbst aktiv an den Untersuchungen beteiligt. Die Pressestelle der Guardia Civil in Alicante gibt keine Auskunft über den Verdächtigen und verweist auf die Zuständigkeit des Gerichts in Dénia.