Hilferuf eines Polizisten
Anstatt neue Stellen zu schaffen, privatisiert Rathaus Polizeidienste
Torrevieja – mar. In einem ungewöhnlichen Schritt hat ein Ortspolizist von Torrevieja in einem Zeitungsartikel in „Información“auf die katastrophale Personalsituation der Ordnungshüter aufmerksam gemacht. Seine Hauptkritik: Anstatt Dienste wie die Bewachung von öffentlichen Gebäuden und Veranstaltungen an private Sicherheitsdienste auszulagern, wie es Bürgermeister Eduardo Dolón gerade für rund 250.000 Euro im Jahr beschließen ließ, sollten endlich neue Polizisten eingestellt werden. Juan Antonio Moya, Ortspolizist und Gewerkschaftsvertreter der CC.OO. berichtet, dass es 13 Jahre her ist, dass Torrevieja den letzten Polizisten fest eingestellt habe. Seitdem behalf man sich mit Versetzungen, Praktikanten und Absolventen der Polizeischule. Der Beschluss der Stadtregierung zur Auslagerung von Polizeiaufgaben an private Wachdienste sei zudem illegal, „eine klare Verletzung des Sicherheitsgesetzes“, das diese „Kompetenzen exklusiv den Ortspolizeien zuteilt“. Da Sicherheitsdienste keine hoheitlichen Rechte wahrnehmen dürften, würde es bei Konfrontationen zwangsläufig zu Konflikten kommen. Am Ende müsste dann doch die Polizei anrücken, um sachgerecht die notwendigen Maßnahmen wie die Sachverhaltsdarstellung, Identitätsfeststellung und notfalls Festnahmen, Anzeigen und Ermittlungen einzuleiten.