Weg mit dem Hafen
Umweltschützer fordern, endlich die Metallkonstruktion in San Javier abzumontieren
San Javier – sg. Wie Mahnmale ragen die verrosteten Metallplanken aus dem Wasser im Mar Menor in San Javier. Hier sollte der Jachthafen Puerto Mayor entstehen, eine der größten Anlagen Spaniens mit 900 Liegeplätzen, 2.000 Ferienwohnungen, einem Golfplatz und sogar einem Flugplatz.
Doch das Projekt wurde bereits im Jahr 2005 gestoppt. Umweltschützer der Organisationen Anse und Greenpeace hatten geklagt, weil der Bau auch die Zerstörung von einem Kilometer Strände bedeutet hätte. Das Oberlandesgericht in Murcia gab ihnen Recht mit der Begründung, dass kein Gutachten der Küstenbehörde vorgelegen habe.
Hafenbau schädigt Strände
Die Landesregierung von Murcia erklärte die Lizenz für den Bau des Sporthafens im Oktober 2019 für ungültig und forderte das Bauunternehmen Puerto Mayor S.A. auf, einen Plan vorzulegen, der das Küstengebiet wieder in den Originalzustand zurückgeführt. Doch Puerto Mayor reagierte mit einer Gegenklage.
Die Landesregierung machte einen Rückzieher und erwägt nun, den Vorgang erneut zu prüfen. Die Umweltschützer von Anse sind alarmiert und fordern, den betroffenen Küstenabschnitt Caleta de Estacio so schnell wie möglich wieder herzustellen. Jeder Tag, der ungenutzt verstreiche, füge der Küste weitere Schäden zu, sagte Anse-Sprecher Pedro Garcia.
Kunststoffrohre und Betonklötze unter Wasser veränderten die Strömungen, so dass die umliegenden Strände immer mehr Sand verlieren würden.
Anse wirft der Landesregierung vor, die Regeneration der Küste absichtlich zu verzögern, weil der Bürgermeister von San Javier José
Miguel Luengo (PP) und Mitglieder der konservativen Regierung der Meinung seien, San Javier bräuchte einen Hafen. Das Ökosystem Mar Menor stehe vor dem Zusammenbruch, da sei es an der Zeit, Prioritäten zu setzen und die Metallkonstruktion endlich abzumontieren, meint Anse.