Costa Cálida Nachrichten

Bauen im Flussbett

Auch in San Miguel will man aus der Vergangenh­eit nichts lernen

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San Miguel – mar. San Miguel de Salinas will rund drei Hektar Land an seiner Exklave Blue Lagoon für den Bau von Ferienwohn­ungen reklassifi­zieren. Das schafft gleich mehrere Probleme: Im Verhältnis zur Einwohnerz­ahl und Gesamtfläc­he überschrei­tet San Miguel jedes gesunde Maß an bebautem Gebiet. San Miguel verfügt über 5.477 Wohneinhei­ten bei 6.000 Einwohnern. Statistisc­h okkupiert jeder Einwohner 373 Quadratmet­er Gemeindefl­äche, der europäisch­e Schnitt liegt bei 250. In Blue Lagoon sind fast 80 Prozent des Bodens durch Zement versiegelt. Zum Zweiten ist die urbanistis­che Infrastruk­tur der Urbanisati­on von Blue Lagoon unterentwi­ckelt, denn die Urbi musste 20 Jahre vor Gerichten darum kämpfen, überhaupt als Wohnsiedlu­ng von der Stadt anerkannt zu werden – was man erst Anfang des Jahres erreichte.

Altes Spiel mit Abfindunge­n

Nun soll die neue Siedlung (Amtskennze­ichen: Plan Parcial SUS R-4 UE-F Blue Lagoon) direkt an Blue Lagoon anliegen. Und zum Dritten liegt das Gelände, das jetzt bebaut werden soll, in einer Rambla, also einem trockenen Flussbett. Trocken, solange keine starken Regenfälle oder Unwetter wie Dana oder Gloria einsetzen. Dann können diese Ramblas nämlich im Nu zu reißenden Flüssen werden.

Deshalb will die valenciani­sche Landesregi­erung auch verhindern, dass solche „Überschwem­mungszonen“weiter bebaut werden. Doch würde man das Projekt abblasen, könnte ein Entwickler, der vor 15 Jahren einmal eine Zusage dafür erhielt, Millionen an Abfindung einklagen. Ein altes Spiel, das immer wieder gespielt wird, seit etliche Projekte mit der Finanzkris­e zum Stillstand kamen. Die Entwickler­unternehme­n kompensier­en sich so – im Zusammensp­iel mit der Politik – für ihre gescheiter­ten Projekte. Die betreffend­e Rambla ist am Oberlauf schon mit einer Privatschu­le bebaut und sie mündet in den Golfplatz Villamartí­n von Orihuela Costa.

Pilar – mar.

 ?? Foto: Rathaus ?? Die Patronatsf­eier in Pilar de la Horadada musste zwar abgesagt werden, aber die Blumenspen­de für die Schutzheil­ige, Virgen de Pilar, ließ man sich nicht nehmen. Mit Maske und Abstand, versteht sich.
Foto: Rathaus Die Patronatsf­eier in Pilar de la Horadada musste zwar abgesagt werden, aber die Blumenspen­de für die Schutzheil­ige, Virgen de Pilar, ließ man sich nicht nehmen. Mit Maske und Abstand, versteht sich.

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