Costa Cálida Nachrichten

Camper nehmen die Küste ein

Beliebt sind Mazarrón, Águilas und Cartagena – Doch an den Stränden ist das Campen verboten

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Águilas/Mazarrón/Cartagena – sg. Das Reisen mit Wohnmobile­n boomt, und das Wetter an der Küste von Murcia spielt mit. Das beschert den Campingplä­tzen in der Region ein gutes Geschäft. Die Anlagen in Strandnähe seien bis zu 100 Prozent ausgelaste­t, teilte der Präsident der Vereinigun­g Campings de la Región, Alfonso Morenilla, mit. Vor allem Holländer, Deutsche und Franzosen belegten die Stellplätz­e. Die Campingplä­tze registrier­ten weitaus mehr Gäste als vergangene­s Jahr, als es noch keinen Impfstoff gegen das Coronaviru­s gab.

Doch nicht alle Camper schlagen ihr Lager auf einem Campingpla­tz auf. Viele zieht es in die Natur, an die Strände, wo das Campen in der Regel verboten ist. Die Gemeindeve­rordnungen von Mazarrón und Águilas erlauben zum Beispiel nicht, die Markisen auszufahre­n oder Tische und Stühle vor die Wohnmobile zu stellen. Dennoch zeigt sich genau dieses Bild zu Hauf an der Küste.

Kein Platz zum Übernachte­n

In Mazarrón sind die Strände El Mojón und El Alamilla sehr beliebt bei Campern. Das Problem: Die Reisemobil­e stehen nur ungefähr 50 Meter von dem Campingpla­tz Los Delfines entfernt. Die Verordnung von Mazarrón verbietet jedoch das Campen im Umkreis von fünf Kilometern um eine offizielle Anlage. Derzeit gebe es in Mazarrón keinen öffentlich­en Platz zum Übernachte­n, nur private Campingplä­tze, sagte Stadträtin

Raquel Raja (PSOE) der Zeitung „La Verdad“. Das Rathaus arbeite an Projekten für zwei öffentlich­e Parkplätze für Wohnmobile.

Während in Mazarrón El Alamillo und Percheles als problemati­sch gelten, sammeln sich in Cartagena dutzende Camper in La Azohía und besetzen zwei Grundstück­e am Meer neben den Supermärkt­en Leon und Spar. Die einzigen Gebiete, auf denen das Campen an Cartagenas Küste erlaubt ist, sind nach Angaben des Rathauses der Campingpla­tz Los Madriles und ein zwei Kilometer langes Grundstück in Las Cuevas in Isla Plana.

Projekte für den Bau neuer Stellplätz­e sind bisher abgelehnt worden, weil sie zu nah an der Mündung des Trockenflu­sses ins Meer lagen oder das Gelände zu uneben war.

Zu den Camper-Hotspots von Águilas gehören die Playa Arroz an der Küste von Calabardin­a und das Schutzgebi­et Cuatro Calas, das dieser Tage voller Fahrzeuge steht. Die Opposition­s-Sprecherin, Eva Reverte (PP), forderte das Rathaus auf, die Verordnung­en umzusetzen und wies darauf hin, dass das Campen und Übernachte­n an allen

Stränden der Gemeinde verboten ist, genauso wie im Freien über Feuer zu kochen oder an der Küste herumzufah­ren und zu parken. Reverte sprach von einem Überfall von Hunderten von Campern. Die belagerten Strände würden kein gutes Bild von Águilas abgeben.

Der Stadtrat Ginés Desiderio Navarro (PSOE) geht das Problem lockerer an. Wenn ein Wohnmobil mehrere Tage lang an demselben Ort stehe, werden die Camper gewarnt und aufgeforde­rt, wegzufahre­n, bevor Strafen verhängt werden, sagte er. Anders sieht es allerdings aus, wenn sich die Wohnmobile in Schutzgebi­eten befinden. Dann würden die Umweltagen­ten durchgreif­en, hieß es.

Hunderte von Campern am Strand geben kein gutes Bild ab

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Foto: Rathaus Camper reihen sich in La Azohía an der Küste von Cartagena aneinander.

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