Lkw walzt Grillfest nieder
46-jähriger Fahrer des murcianischen Unternehmens El Mosca verursacht in Holland eine Tragödie
Murcia/Rotterdam – sg/ dpa. Ein spanischer Lastwagenfahrer, der für das Transportunternehmen El Mosca aus Molina de Segura unterwegs war, hat am Samstagabend, 27. August, in den Niederlanden in der Nähe von Rotterdam einen tragischen Unfall verursacht. Der 46-Jährige war an einer Kreuzung von der Fahrbahn abgekommen, unkontrolliert einen Deich hinunter und mitten in ein Grillfest mit rund 60 Personen gefahren.
Sechs Menschen starben, darunter eine hochschwangere Frau, ihr Ehemann und ihre Schwiegermutter. Sieben Feiernde wurden zum Teil schwerverletzt, darunter auch ein fünf- und ein neunjähriges Kind. Einige der Toten konnten erst geborgen werden, nachdem ein Spezial-Kran den zwar leeren, aber tonnenschweren Lkw gehoben hatte.
Fahrer in Polizeigewahrsam
Der unverletzte Fahrer wurde festgenommen und das Fahrzeug beschlagnahmt. 16 Sachverständige untersuchen nun den Lkw, um festzustellen, ob es möglicherweise mechanische Mängel gab, zum Beispiel, ob die Bremsen ordnungsgemäß funktionierten. Auch das Handy des Fahrers wird analysiert,
um zu prüfen, ob er vor dem Unfall telefonierte und abgelenkt war. Der 46-Jährige hatte keinen Alkohol getrunken, wie die Polizei bestätigte. Das Ergebnis eines Drogentests stand noch aus.
Das Unternehmen El Mosca aus Molina de Segura sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und versicherte, in Kontakt mit den niederländischen Behörden
zu stehen, um bei der Klärung der Unfallursache zu helfen. In einer Mitteilung hieß es, dass der Fahrer von der Straße abgekommen sei, als er versuchte, einem weißen Lieferwagen an der Kreuzung auszuweichen, der dem Laster die Vorfahrt genommen haben soll.
Zeugen sagten aus, dass der Lkw zunächst angehalten hatte und beim Wiederanfahren von der schmalen Straße abgekommen war. Die Polizei prüft auch, warum der Laster überhaupt auf einer Nebenstrecke unterwegs war und ob eine gesperrte Autobahn der Grund sein könnte. Der Fahrer des weißen Lieferwagens hatte sich noch am selben Abend bei der Polizei gemeldet und wurde zunächst als Zeuge vernommen.