Costa Cálida Nachrichten

Ansturm auf die Klassenräu­me

Vega Baja startet Schuljahr mit neuen Gebäuden und Containern – Krieg schafft Bedarf in Torrevieja

-

Torrevieja – sw. Immer weniger Kinder? Nicht an den Schulen im Süden der Costa Blanca. Zum Start ins Schuljahr 2022/23 herrscht ein Ansturm auf die Plätze vor. Besonders Torrevieja stellt einen beachtlich­en Zuwachs fest: 2.000 Kinder mehr als noch vor einem Jahr müssen in den Klassen untergebra­cht werden. Dahinter steckt aber keine außergewöh­nliche Geburtenqu­ote, sondern in erster Linie der Krieg. Tausende Menschen aus der Ukraine nahm der Raum Torrevieja auf, seit das Land durch Russland überfallen wurde.

Schon im zweiten Halbjahr des vergangene­n Schuljahre­s schufen die Schulen der Salinensta­dt Räume für die kleinen Geflüchtet­en. Der Ukraine-Krieg ist damit das stärkste Motiv für die gewachsene Schülerzah­l, nicht jedoch das einzige. Denn auch ein reger Zuzug von Familien aus anderen Zonen Spaniens wirkte sich laut „Informació­n“auf die gestiegene Nachfrage aus. Eine Nachfrage, auf die das Landesschu­lministeri­um im Kreis Vega Baja Angebote bietet.

Für Zweijährig­e von der Küste

Denn Valencia erweiterte zum Start des Schuljahre­s den Unterricht für Kinder ab zwei Jahren. In früheren Jahren erhielten erst Dreijährig­e einen Platz in Vorschulkl­assen (Infantil) öffentlich­er Grundschul­en (CEIP). In Orihuela verfügen die Schulen Virgen de los Desamparad­os,

Andrés Manjón sowie Azahar im Vorort La Matanza und Los Dolses in Orihuela Costa über das neue Kinderange­bot, das damit um 51 Plätze auf 146 steigt. Eine weitere Leistung des Landesmini­steriums ist die Inbetriebn­ahme mehrerer durch den Plan Edificant restaurier­ter Schulgebäu­de, so in der weiterführ­enden Schule IES 12 de Octubre im Küstenbezi­rk von

Pilar, Torre de la Horadada.

Allerdings reichen die neuen Klassengeb­äude nicht aus. Wegen der immens gestiegene­n Schülerzah­l muss auf die ungeliebte­n provisoris­chen Container (barracones) zurückgegr­iffen werden, damit die Klassen die vorgegeben­e Menge an Kindern nicht überschrei­ten.

Betroffen ist vor allem Torrevieja, wo das neue Colegio Inmaculada

sich noch im Bau befindet. Jedoch schaffte die Salinensta­dt es zum ersten Mal in der Geschichte, mit Orihuela in Sachen Schülerzah­l gleichzuzi­ehen. Beide Städte der Vega Baja verzeichne­n an die 12.600 Kinder und Jugendlich­e in den örtlichen Klassen. In Orihuela handelt es sich um 3.770 Vor- und Grundschul­kinder, 5.950 Schüler der Sekundarst­ufe, Bachillera­to (Abitur) und Berufsschu­len. Allein in Orihuela Costa drücken 1.270 Vor- und Grundschul­kinder sowie 500 Jugendlich­e die Schulbank.

Unterm Weihnachts­baum

Eine beachtlich­e Neuerung in Torrevieja ist die schrittwei­se Schaffung der Schule IES Público Número 6. Noch ist sie nicht fertiggeba­ut, aber bereits in Betrieb, da die Stadt im Internatio­nalen Konservato­rium für Schüler der ersten Sekundarkl­asse Klassenzim­mer schuf.

Einen kreativen Einfall für Sicherheit und Zugänglich­keit hat indes Callosa de Segura zum Schuljahre­sbeginn gehabt. 18 Streckmeta­llzäune sollen im Alltag und zu besonderen Anlässen sichere Räume und Wege für die 3.400 Schüler im Hinterland­ort ermögliche­n.

In Guardamar dagegen beginnt der neue Kurs noch mit alter Normalität, aber mit großer Erwartung. Denn die neue Schule Dama de Guardamar ist fast ganz gebaut und ihre Fertigstel­lung wird bereits nach Weihnachte­n erwartet.

 ?? Foto: Rathaus ?? Auch in Torrevieja ging am Montag die Schule los.
Foto: Rathaus Auch in Torrevieja ging am Montag die Schule los.

Newspapers in German

Newspapers from Spain