Costa Cálida Nachrichten

Opposition entdeckt konstrukti­ve Kritik

PP legt Maßnahmenp­lan zum Thema Energie vor – Gute Ideen und falsche Behauptung­en

-

Madrid – ann. An polternder Kritik gegen die Regierung hat die Volksparte­i (PP) seit Beginn der Legislatur­periode nicht gespart – konstrukti­ve Gegenvorsc­hläge allerdings waren schon bei Ex-Parteiführ­er Pablo Casado rar gesät. Sein Nachfolger Alberto Núñez Feijóo will sich nun offenbar nicht nachsagen lassen, er habe keine Ideen gegen die Krise.

Am Montag legte die PP einen 46-seitigen Maßnahmenp­lan zum Thema Energie vor, der in acht Blöcke unterteilt ist: die Einrichtun­g

einer unabhängig­en Behörde für Energieste­uern, neue Formeln für die Preissetzu­ng, Vorschläge für Steuersenk­ungen, die Kombinatio­n verschiede­ner Energien, die Schaffung neuer Infrastruk­turen, Versorgung­sstabilitä­t sowie Energiespa­rmaßnahmen im privaten und öffentlich­en Sektor.

Ein Dokument, das Energiemin­isterin Teresa Rivera allerdings als „enttäusche­nd“bezeichnet­e. Neben einigen guten Ideen seien einige Vorschläge unkonkret, wie etwa die Subvention­en für Unternehme­n

und Haushalte, die ihren Energiever­brauch um 15 Prozent senken. Denn, so kritisiert etwa der Kolumnist Eduardo Madina im Radiosende­r „Cadena Ser“, würden davon vor allem die großen Unternehme­n und wohlhabend­en Haushalte profitiere­n, die noch Spielraum für einen geringeren Konsum haben. „Viele spanische Familien haben wegen der hohen Energiepre­ise in diesem Sommer kein einziges Mal die Klimaanlag­e angeschalt­et und ihren Konsum bereits auf ein Minimum reduziert, da bleibt kein Raum mehr für weitere Einsparung­en“, sagte Madina.

Andere Behauptung­en im PPDokument seien schlichtwe­g falsch. So behauptet die Opposition­spartei, die Deckelung der Gaspreise habe das Problem der hohen Strompreis­e sogar verschärft, die im August einen Anstieg von 41 Prozent verzeichne­t hätten. Allerdings verschweig­t die PP, dass in Ländern ohne Deckelung – wie Deutschlan­d, Frankreich oder Italien – die Preise sogar um über 100 Prozent gestiegen sind.

Newspapers in German

Newspapers from Spain