San Javier strebt den Weltraum an
Küstengemeinde am Mar Menor bewirbt sich um Hauptsitz für spanische Raumfahrtbehörde
San Javier – sg. Wenn schon keine zivilen Flugzeuge mehr, dann eben Raumschiffe: San Javier bewirbt sich um den Sitz der spanischen Raumfahrtbehörde, den die Zentralregierung bereits Anfang 2023 in Betrieb nehmen möchte. Murcias Landeschef Fernando López Miras (PP) stellte am Montag, 17. Oktober, die Kandidatur der Küstengemeinde vor. Die Raumfahrtbehörde soll demnach in den ehemaligen zivilen Flughafen einziehen, der im Januar 2019 zugunsten des neuen Flughafens in Corvera in Murcia geschlossen worden war.
Es gebe keinen besseren Standort, rührte López Miras die Werbetrommel. San Javier erfülle alle von der Zentralregierung geforderten Voraussetzungen über das Maß hinaus.
Zwölf Konkurrenten
Die ökologischen, meteorologischen, geografischen, strategischen und technischen Bedingungen in der Region Murcia seien nicht zu übertreffen. Zudem wies er darauf hin, dass der Flughafenbetreiber Aena nur ein Jahr vor der Schließung des Terminals San Javier
rund eine Million Euro in die Büros für Technik und Verwaltung investiert habe. Die Einrichtung erfülle die maximalen Sicherheitsanforderungen, so López Miras.
San Javier muss sich gegen zwölf starke Konkurrenten durchsetzen, darunter Sevilla, Tres Cantos in Madrid, Huelva, Teneriffa, Teruel, Puertollano in Ciudad Real, León oder Cebreros in Ávila. Die Entscheidung über den Standort soll Ende des Jahres fallen. Das Projekt hat ein Budget von 500 Millionen Euro, soll 70 direkte Arbeitsplätze
schaffen und die regionale Wirtschaft ankurbeln.
Knotenpunkt für Luftfahrt
Der Bürgermeister von San Javier, José Miguel Luengo (PP), betonte, dass die Aufgaben der spanischen Raumfahrtagentur vor allem in der Förderung, Durchführung und Entwicklung von Technologien in den Bereichen Raumfahrt, Sicherheit und Landesverteidigung bestehen werden.
San Javier ist eng verbunden mit der Luftfahrt. Seit 76 Jahren
werden auf dem Stützpunkt der spanischen Armee am Mar Menor Kampfpiloten ausgebildet. Die Stadt will sich als Knotenpunkt für Luftfahrt an der Levante-Küste etablieren. Dazu sollen auf dem alten Airport ein Museum für historische Flugzeuge eingerichtet werden, ein Gewerbegebiet für Unternehmen des Luftfahrtsektors entstehen sowie ein Ausbildungszentrum für Technologie- und Flugsicherung geschaffen werden – und nun noch der Sitz der Raumfahrtbehörde hinzu kommen.