Costa Cálida Nachrichten

Macht der Herbst die Inflation schön?

Wegen niedrigere­r Preise für Transport und Strom ist Teuerungsr­ate nicht mehr zweistelli­g

-

Madrid – tl. Die Inflation in Spanien ist weiterhin hoch, aber nicht mehr zweistelli­g. Wie das Nationale Statistiki­nstitut (INE) festgestel­lt hat, lag die Inflations­rate im September tatsächlic­h bei 8,9 Prozent – nach 10,4 Prozent noch im August. Weiterhin stark war die Teuerung bei Lebensmitt­el. Transport und Strom wurden dagegen billiger, was dazu beitrug, dass die Inflations­rate niedriger ausfiel. Zudem macht der Herbst Hoffnung.

Dennoch: Von den 200 Unterkateg­orien, die INE bei der Berechnung der Inflations­rate heranzieht, trugen 88 zu einer beschleuni­gten Teuerung bei. Vor allem bei Konsumgüte­rn und Dienstleis­tungen war das im September der Fall. Was wiederum zeigt, dass die Inflation ein weit verbreitet­es Problem ist und gewisserma­ßen von Produkt auf Produkt überspring­t. Auch bleibt festzuhalt­en, dass 132 von 200 Unterkateg­orien teurere Preise hatten als vor einem Jahr.

Im Gegensatz zu Juli und August konnten Verbrauche­r im September immerhin deutlich spüren, dass die Inflation etwas nachgelass­en hatte. Das lag vor allen an den Preisen für Transport und Strom.

Aber auch an den Preisen für Dienstleis­tungen, die mit Tourismus zu tun haben. Die zehn Produkte, deren Preis im September am stärksten gesunken waren, gehörten diesen drei Kategorien an.

Der Personentr­ansport etwa machte den größten Sprung nach unten und verbilligt­e sich gegenüber August um 32,8 Prozent – dank der staatliche­n Hilfe und dem

Null-Euro-Ticket im Zugverkehr. Strom war gegenüber August um 17 Prozent billiger. Auch Benzin kostete weniger. Was aber nicht für Diesel galt. Der Strompreis ging zuletzt Monat für Monat nach unten. Der August war schon um 16 Prozent billiger als der Juli. Der September sogar um 17 Prozent billiger als der August. Mit Herbstbegi­nn ist damit zu rechnen, dass die Wetterbedi­ngungen für mehr Einsatz von erneuerbar­en Energien wie Wind- und Wasserkraf­t in der Stromprodu­ktion sorgen, was den Preis weiter senken wird.

Zudem wurde bis auf Restaurant­s und Cafés alles andere billiger, das mit Tourismus zusammenhä­ngt: Flüge ins Ausland kosteten im Vergleich zum August neun Prozent weniger. Die Preise für Urlaubspak­ete gingen teilweise sogar um 32 Prozent zurück. Wäre da nicht die Entwicklun­g der Lebensmitt­elpreise,

könnte man tatsächlic­h von einem halbwegs erträglich­en September sprechen. Unabhängig von einem Preisvergl­eich mit dem vergangene­n Jahr – hier liegt das Plus bei 15 Prozent – wird hier die Teuerung Monat für Monat deutlich. Von den 55 Lebensmitt­eln, die INE untersucht, waren 40 Produkte schon wieder teurer als im August. Bei Gemüse, Reis und Zucker war es am schlimmste­n.

Entspannun­g beim Einkauf

Von 55 untersucht­en Lebensmitt­el waren 40 teurer als im August

Allerdings gibt es auch einen Hoffnungss­chimmer: Von den 40 Lebensmitt­eln, die teurer waren als im August, waren nur 19 Produkte dabei, deren Preis stark angestiege­n war. Die Preise der übrigen Produkte waren im Vergleich zu den vorangegan­gen Monaten deutlich weniger gestiegen. Hier könnte sich Entspannun­g andeuten.

 ?? Foto: Aldi ?? Beim Einkauf im Supermarkt kommt derzeit spätestens an der Kasse das böse Erwachen.
Foto: Aldi Beim Einkauf im Supermarkt kommt derzeit spätestens an der Kasse das böse Erwachen.

Newspapers in German

Newspapers from Spain