Costa Cálida Nachrichten

„Nur die besten Turniere“

Spanischer Golfspiele­r gewinnt Andaluien-Masters inmitten von Konflikten um saudische LIV-Tour

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San Roque – sw. Rein sportlich gesehen hätte sich Adrián Otaegui eine unbeschwer­te Siegesfeie­r mehr als verdient, nach seinem grandiosen ersten Platz am Sonntag beim Andalucía Masters im Real Club Valderrama. Mit einem Bestwert von 19 Schlägen unter Par gewann der 29-jährige Baske das PGA-Turnier und hielt hochkaräti­ge Konkurrent­en wie Joakim Lagergreen weit auf Distanz. Doch auf den reinen Sport kann sich das internatio­nale Golfen derzeit nicht konzentrie­ren.

Denn alle Wettkämpfe auf dem Rasen werden durch das große finanziell­e Duell überschatt­et. Die saudi-arabische LIV Tour lockt Top-Golfer und bringt die PGA European Tour in die Bredouille. Mitten rein in das nicht allzu sportliche Kräftemess­en geriet Adrián Otaegui. Denn obgleich er weiter für die Europatour abschlägt, trat er bei drei LIV-Turnieren an, was einen Gerichtsst­reit auslöste.

Ein britischer Richter erlaubte dem vorerst gesperrten Basken die Teilnahme an PGA-Turnieren, jedoch zum Unmut der European Tour. Dieser Unmut war auch spürbar bei Otaeguis Andalusien­Triumph,

zu dem die europäisch­e Golfgemein­de seltsam still blieb.

„Ich fände es gut, wenn die Lage sich beruhigt“, sagte der Sieger. „Ich bin nur ein Mitglied der europäisch­en Tour und will die besten Turniere spielen, die ich kann.“Über das reine Sportliche könnte sich Spanien ja durchaus freuen, nachdem Topstar Jon Rahm vergangene Woche in Madrid die España Open eroberte, und am selben

Tag Eugenio López-Chacarra in Bangkok sein erstes LIV-Turnier gewann. Doch dann sind da die Prämien: Rahm nahm am Sonntag 297.500 Euro ein, LópezChaca­rra dagegen 4,9 Millionen Euro – so viel, wie noch kein anderer Spanier zuvor. Auch Otaegui gewann für den andalusisc­hen Sieg 500.000 Euro, also bloß die Hälfte der Million, die man ihm für drei mäßige LIV-Turniere überwies.

Indes steht der andalusisc­he Golftempel selbst inmitten der internatio­nalen Spannungen. Da der Vertrag mit der PGA-Serie ausläuft, war es am Wochenende das vorerst letzte Turnier der European Tour für Valderrama. Aber nun drängt LIV mit aller Macht nach Spanien und hat noch keinen Turniersta­ndort gewählt. Was macht Valderrama? Eine rein sportliche Entscheidu­ng wird es wohl nicht.

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Foto: Efe Adrián Otaegui gewann im Real Club Valderrama mit 19 Schlägen unter Par.

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