Costa Cálida Nachrichten

Vorerst verschont

Gerichtsur­teil bestätigt: Im Regionalpa­rk Calblanque darf nicht gebaut werden

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Cartagena – sg. Der Regionalpa­rk Calblanque, Peña del Águila y Monte de las Cenizas in Cartagena ist vorerst verschont geblieben von der wieder in Schwung kommenden Bauaktivit­ät in der Region Murcia. Der Oberste Gerichtsho­f der Region Murcia hat die Berufung des Immobilien­unternehme­ns Inmogolf S.L. abgewiesen.

Das Unternehme­n hatte vor, in der Nähe des Resorts La Manga Club in Los Belones 400 Wohnungen, 1.100 Hotelbette­n und mehrere Sportanlag­en hochzuzieh­en. Das Rathaus von Cartagena und die Landesregi­erung von Murcia hatten jedoch die Genehmigun­g verweigert, woraufhin Inmogolf vor Gericht zog und verlor.

Naturwerte haben Vorrang

Die Richter kamen zu dem Schluss, dass die geplante Feriensied­lung innerhalb der Grenzen des Regionalpa­rks in einem geschützte­n Naturgebie­t liegen würde. Laut Gesetz sei Calblanque aber ein Naturgebie­t mit ökologisch­en Werten, dessen Erhaltung Vorrang habe. Bauen ist also nicht erlaubt.

Erfolglos hatte Inmogolf darauf hingewiese­n, dass das Grundstück im Jahr 2000 für bebaubar erklärt worden war. Gegen das Urteil kann jedoch Berufung eingelegt werden.

Cartagenas Baustadträ­tin Ana Bélen Castejón (parteilos) und die Umweltorga­nisation Anse begrüßten das Urteil. Bauen ja, sagte Castejón, aber nur im Rahmen der Gesetze

und unter Wahrung des Naturerbes. Pedro García von Anse traute dem Frieden nicht ganz und kündigte an, weiterhin auf alle Tricks des Unternehme­ns und der Behörden zu achten.

Anse habe bereits 1991 Maschinen gestoppt, die einen Wald in dem Regionalpa­rk rodeten, um den dritten Golfplatz des La Manga Clubs fertigzust­ellen, den die Landesregi­erung später jedoch legalisier­te. Die Organisati­on warnte

damals vor der Absicht des Unternehme­ns, das Gebiet rund um den Golfplatz weiter auszubauen. Inmogolf

habe vorgehabt, ein wertvolles Waldgebiet mit Zypresseng­ewächsen zu erschließe­n, so Anse. 1995 erhielt das Bauprojekt

Rückenwind, indem in der damaligen Naturparkv­erordnung (Porn) ein etwa 200.000 Quadratmet­er großes Gebiet aus dem Schutzgebi­et herausgeno­mmen wurde. Nach Angaben von Anse sei es in diesem Gebiet in den letzten Jahrzehnte­n wiederholt zu Waldbrände­n gekommen, die offenbar auf Brandstift­ung zurückzufü­hren seien. Bei einem Feuer in Atamaría im August 2011 brannten 418 Hektar nieder.

Umweltschü­tzer protestier­ten schon 1991 gegen Bauvorhabe­n

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Foto: Carm Der Regionalpa­rk Calblanque steht unter Schutz.

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