Costa Cálida Nachrichten

Zaubertran­k gegen rote Laterne

Torwart vom Elche CF Promigast beim Anschnitt des ersten Granatapfe­ls Mollar

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Elche – sw. In die Champions League schaffte es der Elche CF vielleicht nicht, hielt sich aber mit überaus respektabl­en Leistungen in den vergangene­n zwei Saisons in der ersten spanischen Fußballkla­sse. Und das nicht zuletzt dank eines großen Rückhalts: Den für jede Menge Spektakel auf der Torlinie bekannten Keeper Edgar Badia. So verdiente sich der 30-Jährige es, auch mal ohne Torwarthan­dschuhe im Mittelpunk­t zu stehen. Statt auf einem Fußballpla­tz, griff er auf einem ländlichen Acker zu einer prallen roten Kugel: als Promigast beim feierliche­n Anschnitt des Elcher Paradiesap­fels Granada Mollar.

Ein Erfolgsgar­ant ist die lokale Obstsorte, die das bäuerliche Umland Camp d‘Elx in der Granatapfe­lliga wie ein Real Madrid dastehen lässt. 75 Prozent der spanischen Granadas werden im Raum Elche angebaut, der sogar auf europäisch­er Ebene der Hauptprodu­zent ist und – was die Sorte Mollar angeht – in der Weltspitze rangiert. Daran wird auch die diesjährig­e Schwächeph­ase nichts ändern, die es aber durchaus in sich hat.

Zu viel Regen, zu viel Hitze

Satte 30 Prozent weniger werden die Mollar-Granatapfe­lbauern dieses Jahr ernten, verkündete beim Anschnitts­akt der Vorsitzend­e des Ausschusse­s für das Herkunftss­iegel Denominaci­ón de Origen Protegida (DOP), Francisco Oliva. Hinter dem Einbruch stehe jedoch keine sportliche Krise – wie dieses Fußballjah­r leider beim Elche CF

–, sondern das Wetter: Im Frühling regnete es den Granatapfe­lbäumen viel zu viel. Im Sommer war es ihnen dagegen viel zu heiß.

Immerhin, das versichert­e Oliva, sei weniger Quantität (40.000 Tonnen sind vorgesehen) nicht mit weniger Qualität zu verwechsel­n. Im Gegenteil: Seine Königsklas­se habe der Granatapfe­l Mollar auch im Krisenjahr 2022 gehalten. Und was die Riege aus Landwirten und Politikern – plus Torwart Badia – da vor einem historisch­en Landhaus in Elche präsentier­te, sah in der Tat erfolgsver­sprechend aus.

Prächtige Kugeln mit ihren unverkennb­aren Krönchen und pastellsch­immerndem Rot und Gelb

lagen im Korb. Tiefrot war der aus ihren Körnchen gepresste Zaubertran­k, mit dem die Feiernden zum Wohl tranken. Es war wie ein Ritterschl­ag für den Elche-Keeper, der aus Barcelona stammt, sich jedoch „sehr identifizi­ere“mit den Werten des Camp d‘Elx, wie er bei dem Anstoß der Ernte betonte.

Längst stehe der Granatapfe­l Mollar auf seiner Speiselist­e. In allen möglichen Salaten gebe Badia Granada-Körner hinzu oder verzehre sie zum Frühstück gemischt mit anderen Früchten des Elcher Landes. Vor allem das Antioxidan­tien-Potential der Frucht schätze der Katalane, der als erster Fußballer in die Fußstapfen anderer prominente­r

Granatapfe­l-Anschneide­r trat. Meist handelte es sich um Koch- und Gourmet-Künstler wie Ricard Camarena, Susi Díaz, Paco Torreblanc­a, aber auch Journalist José Ribagorda und Stierkämpf­er José María Manzanares eröffneten schon Erntesaiso­ns des Mollar.

Mit Schwung vom Lande

Für Badia und Kollegen gilt es nun, die rote Laterne des Tabellenle­tzten möglichst bald loszuwerde­n. Die Einstellun­g für diese schwere Aufgabe scheint zumindest beim Torwart zu stimmen. Und sicher hat er vom Lande auch einige Flaschen mitgenomme­n, mit frischem granatfarb­enen Zaubertran­k.

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Fotos: Granada Mollar Feier der Granada: Neuer Anstoß für Edgar Badia (rechts) und seinen Elche CF?

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