Costa Cálida Nachrichten

Auf der Spur von Tartessos

Peña Negra als Schauplatz in Doku über das sagenhaft reiche Königreich aus der Frühgeschi­chte

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Crevillent – sk. Vor mehr als 4.000 Jahren galt die Peña Negra als ein strategisc­h wichtiges Gebiet in der Frühgeschi­chte, weil dort regelmäßig Bevölkerun­gen aus dem Inland und von der Küste zusammentr­afen. Dies haben Archäologe­n an der Ausgrabung­sstelle bei Crevillent feststelle­n können. Nun hat auch ein TV-Produktion­steam aus Málaga die Stelle besucht, um dort Aufnahmen für einen Dokumentar­film zu drehen. Die Peña Negra soll neben anderen archäologi­schen Stätten in Andalusien, in der Extremadur­a und in Portugal einer der bedeutende­n Schauplätz­e des Dokumentar­films über den Ursprung von Tartessos werden, der für das spanische öffentlich­e Fernsehen produziert und im Herbst 2023 ausgestrah­lt werden soll.

Tartessos gilt nach antiken Überliefer­ungen als ein fast sagenhaft reiches Königreich, das wohl im Guadalquiv­ir-Tal lag. Huelva soll ein wichtiges Zentrum dieser Kultur gewesen sein, die im fünften oder sechsten Jahrhunder­t vor Christus verschwand und auf die angeblich sowohl das Alte Testament als auch Platon, Homer und Herodot schon verwiesen.

An den Dreharbeit­en wirkten der Leiter der Ausgrabung­sstätte, Alberto Lorrio, und der Museumsdir­ektor aus Crevillent, Julio Trelis, mit. Es wurden weitere Ausgrabung­sstätten im Süden Alicantes besucht, da das Einflussge­biet

von Tartessos oft vom Cabo de la Nao im Osten, der Sierra Morena im Norden und dem Fluss Guadiana im Westen eingegrenz­t wird.

Handel mit Phöniziern

In der ausgehende­n Bronzezeit wurde in dem 40 Hektar großen Gebiet der Peña Negra Metall abgebaut. Dort entstand im ersten Jahrtausen­d vor Christus die Herna, die als eine östliche Grenze von Tartessos galt und regen Handel mit der phönizisch­en Siedlung

betrieb, die in La Fonteta, dem heutigen Guardamar del Segura, gefunden wurde. Bei den Ausgrabung­en in Peña Negra wurden auch 150 Grabstätte­n entdeckt, die Aufschluss über die Bestattung­sriten der Frühgeschi­chte gaben.

„All das hat auch dazu geführt, dass die Peña Negra auf der Landkarte der spanischen Archäologi­e einen Eintrag verdient und bei einem bedeutende­n Dokumentar­film berücksich­tigt wird“, teilt das Rathaus mit. Tatsächlic­h hat der Europarat

die Peña Negra mit in das historisch­e Routennetz der Phönizier aufgenomme­n, in dem andere Ausgrabung­sstätten im Mittelmeer­raum von Portugal bis Zypern vertreten sind. Als eine bedeutende Kolonie der Phönizier in Spanien galt Alonis im heutigen Guardamar.

Bei der Produktion­sfirma MLK Produccion­es handelt es sich um Spezialist­en für historisch­e Themen, die 2021 für den Film „Paradies in Flammen“mit einem Goya ausgezeich­net wurden.

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Foto: Land Valencia Ein filmreifes Ziel ist die Archäologi­estätte im Gebirge von Crevillent.

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