Moreno zeigt sich erkenntlich
Regierungschef schanzt seinem früheren Vize Marín einen neuen Posten zu
Sevilla – jan. Ausgerechnet der ehemalige andalusische Vizepräsisent Juan Marín, der Ciudadanos mit der dreieinhalb Jahre währenden Regierungsbeteiligung in Spaniens bevölkerungsreichster Region einen ihrer größten politischen Erfolge beschert hatte, könnte der kriselnden Partei den womöglich ultimativen Sargnagel verpassen.
Ciudadanos hatte ihrem regionalen Vorsitzenden wohl angeboten, nachdem die Partei bei den Wahlen im Juni den Einzug in den Landtag verpasst und Marin damit seinen Job verloren hatte, bei der Kommunalwahl im kommenden
Frühjahr für das Bürgermeisteramt in seiner Heimatstadt Sanlúcar de Barrameda (Cádiz) zu kandieren. Dieser aber lehnte die Offerte ab, weil er der politischen Arbeit an vorderster Front müde sei.
Stattdessen wird er nun den Vorsitz im Wirtschafts- und Sozialrat, einem beratenden Organ der nun von der PP allein geführten Landesregierung, übernehmen. Dafür auserkoren hatte ihn sein einstiger Koalitionspartner und Kabinettschef Juanma Moreno, der schon weitere Ex-Landesminister der am Abgrund stehenden Ciudadanos für die PP geködert hat.
Juan Marín versichert hingegen, dass er im Zuge seiner neuen Aufgabe sein Parteibuch nicht abgeben und in die PP eintreten werde. Man mag es ihm trotz der vielen Parteiwechsel in seiner politischen Laufbahn sogar glauben, denn dies hätte er bereits vor den Landtagswahlen tun können.
In der AP (Alianza Popular), dem historischen Vorläufer der PP, war Marín indes schon Mitglied gewesen, nämlich in den 1980-er Jahren. Diese war sei seine erste politische Heimat gewesen, eher er über zwei weitere Parteien, PA und CIS, zu Ciudadanos kam.