Eine Woche im Bann des Jazz
Vom 3. bis 9. November findet die 36. Ausgabe des internationalen Jazzfestivals von Málaga statt
Málaga – jan. Eine bunte Mischung, sowohl was die musikalischen Stile anbelangt als auch die Konzertformate, bietet das Festival Internacional de Jazz de Málaga, das bereits zum 36. Mal veranstaltet wird. Vom 3. bis 9. November bietet das vom Kulturamt der Stadt in Kooperation mit zwei Stiftungen – der Fundación La Caixa und der Fundación Sando – sowie der Brauerei Cervezas Alhambra organisierte Festival sieben Konzerte, die alle im Teatro Cervantes stattfinden werden. Das Programm bietet Solisten, kleinere Bands mit herausragenden Instrumentalisten sowie von größeren Formationen begleitete Sänger.
Zum Auftakt wird eine Hommage an den britischen Sänger und Komponisten David Bowie geboten, und zwar von dem ebenso avantgardistischen und facettenreichen Jazzmusiker Paolo Fresu. Der italienische Trompeter, der schon vor zehn Jahren das Festival in Málaga beehrte, damals mit dem kubanischen Jazzpianisten Omar Sosa, kommt diesmal mit einem Sextett, mit dem er Rocksongs von Bowie neu arrangiert hat.
Danach folgt ein Konzert der japanischen Musikerin Hiromi, eine außergewöhnliche Komponistin und Pianistin, die für ihr virtuoses Spiel und ihre energiegeladenen Auftritte bekannt ist. Hiromi wird ein Crossover bieten mit Ausflügen in Funk, Blues, Rock und auch in die klassische Musik – und sie wird den Preis „Malagajazz“entgegennehmen, mit dem beim Festival Instrumentalisten mit einem besonderen Talent geehrt werden.
Am Abend darauf wird mit dem israelischen Musiker Avishai Cohen erneut ein Trompeter auf
der Bühne stehen. Experimentierund improvisationsfreudig wird der seit zwei Jahrzehnten in New York lebende Cohen in Málaga mit einem Quartett die Grenzen des zeitgenössischen Jazz ausloten.
Einer der herausragendsten Vertreter des Jazz made in Spain, und das schon seit 50 Jahren, wird im Teatro Cervantes mit Jorge Pardo zu erleben sein. Der auch für seine Flamenco-Jazz-Fusionen bekannte Flötist und Saxofonist spielte schon mit Musikern wie Paco de Lucía, Tete Montoliu oder Chick Corea zusammen. In Málaga
werden ihn exzellente Musiker wie Carles Benavent, Ruben Dantas, Daniel Casares, Antonio Serrano, Tino di Geraldo, Juan José Suaréz und Francis Posé begleiten.
Jazz-Festivals stehen im November auch in Almería und Granada an
Fünf Jahre nach seinem ersten Auftritt beim Jazzfestival kehrt Dave Holland nach Málaga zurück. Und auch der in jungen Jahren von Miles Davis entdeckte Bassist wird sich die Bühne mit einigen namhaften Musikern wie Lionel Louke, Chris Potter und Eric Harland teilen. Zusammen formen sie das Quartet Aziza, eine internationale All-Star-Band, die auf der Suche nach den Wurzeln des Jazz in der Spiritualität der afrikanischen Musik abtaucht.
Auf den Spuren seiner musikalischen Vorfahren in Afrika wandelt auch der US-amerikanische
Saxofonist Kenny Garrett. Seine Karriere startete der aus Detroit stammende Musiker Ende der 70er in der Big Band von Duke Ellington. Beim Jazzfestival in Málaga gastierte Garret bereits zwei Mal, 2008 mit der Five Peace Band an der Seite von John McLaughlin und Chick Corea, und vier Jahre später, da schon als Bandleader.
Noch länger im Musikgeschäft, nämlich seit den 1960er Jahren ist die US-amerikanische Sängerin Sheila Jordan, eine der großen Stimmen des Jazz. Sie wird das Festival mit The Málaga Jazz Collective beschließen, einer Formation, in der sich einige der besten Jazzmusiker aus Málaga wie Tete Leal, Enrique Oliver, Javier Navas oder Jose Carra zusammengefunden haben.
Beinahe zeitgleich zu jenem in Málaga laden auch die beiden benachbarten andalusischen Provinzhauptstädte Almería – vom 29. Oktober bis 13. November – und Granada – vom 5. bis 13. November – zu ihrem jeweiligen Jazzfestival. In deren Programmen tauchen einige Namen von Musikern auf, die auch in der Metropole an der Costa del Sol spielen werden.
Allen voran Kenny Garrett, der schon im Sommer zum Jazzfestival von Almuñécar an die Costa Tropical gekommen war und nun in allen drei Städten präsent sein wird. Paolo Fresu hat neben seinem Auftritt in Málaga noch einen in Granada vorgesehen, während Jorge Pardo in Málaga und Almería gastiert. Der US-amerikanische Jazz-Gitarrist Kyle Eastwood, Sohn des Schauspielers und Filmregisseurs Clint Eastwood, wird schließlich sowohl in Almería als auch in Granada zu erleben sein.
Beim Jazzfestival in Granada sind insgesamt sechs Konzerte vorgesehen, die allesamt im Teatro Isabel La Católica stattfinden werden. Das Festival in Almería wiederum bietet acht Konzerte und eine Jam-Session, die sich auf vier verschiedene Austragungsorte verteilen: das Auditorio Maestro Padilla, das Teatro Apolo, das Kulturzentrum Clasijazz sowie das Centro Andaluz de la Fotografía.