Vom Erdbeben zum sozialen Wohnungsbau
Almoradí widmet Museum dem Terremoto von 1829 und der ersten Sozialwohnungen in Spanien
Almoradí – sk. Am 21. März 1829 machte ein Erdbeben Almoradí dem Boden gleich und begrub mehr als 200 Menschen unter sich. Der Naturkatastrophe und dem beispielhaften Wiederaufbau will die Gemeinde in der Vega Baja einen Ausstellungssaal in der Straße La Reina 33 widmen. Für die fast 241.000 teure Renovierungsmaßnahme konnte das Rathaus eine Subvention von der Provinzverwaltung Alicante ergattern.
Wie Tourismusstadtrat José Antonio Latorre erklärte, handelt es sich beim Haus in der Calle La Reina 33 nicht um einen beliebigen Standort, sondern just um eines der ersten Häuser nach dem Wiederaufbau, der nach den wegweisenden Plänen des Ingenieurs José Agustín Larramendi abgewickelt
wurde. Die Neugründung von Almoradí war im 19. Jahrhundert etwas ganz Besonderes. Denn Almoradí gilt als erstes Beispiel für staatlichen Wohnungsbau überhaupt
in Spanien. Das Dorf wurde nicht nur komplett neu aufgebaut, sondern der Staat finanzierte bestimmte Häuser und Grundstücke, die er nach sozialen Kriterien und den Plänen Larramendis vergab. So hatten etwa Witwen und Arme Vorzug gegenüber Familien mit Einkommen und diese sozialen Kriterien wurden in einem königlichen Dekret festgehalten.
Drei von diesen Häusern stehen noch in der Calle Reina, eins davon ist die Nummer 33. Bei allen drei trug die Architektur der Erdbebengefahr und dem landwirtschaftlichen Charakter des Dorfs Rechnung, da es sich um Häuser mit dickem Mauerwerk handelt, es Ställe im Patio gab und große, doppelte Türen, durch die das Vieh bis zum Patio durchgeführt wurde.
Der Espacio Museográfico Memorial del Seismo de 1829 wird nach dem EcoMuseo und dem Ausstellungssaal Adolfo Suárez im Rathaus das dritte Museum im Ort.