Wo findet sich noch eine Bank?
Leserbrief zum Artikel „Digitaler Auszug“über Kundenbetreuung in spanischen Geldinstituten
Der Beitrag über das Online-Banking sprach mir aus der Seele. Die Santander erklärte mir vor vier oder fünf Jahren: „Sie brauchen doch nur die Auszüge beim Auszugsdrucker abholen!“In München! Auskunft der Santanderbank in El Ejido, bei der ich seit über 20 Jahren ein Guthabenkonto unterhalte. Es freut mich, in den CostaNachrichten auch über die Spanndienste der Bürger zu lesen. Das waren früher Arbeiten für Zugtiere. Denn die Banken wälzten geschickt den Kundendienst auf die Kunden ab – und zahlen sogar noch keine Zinsen.
Wie sollte ein alter Mensch, der nicht aus dem Bürosektor kommt, die IBAN und die BIC entspannt schreiben können? Wo findet sich zu welcher Zeit und mit welchem Aufwand, die nächste Bank? Der Verlust der Arbeitsplätze ist das Eine, die Leistungen, Wegfall der Beratung beim Kauf von Aktien, Anbieten eines Banksafes, etc. das andere.
So wurden in Deutschland jahrelang Konten kostenfrei geführt, praktisch, bei mehreren finanziellen Engagements. Aber nun werden für diese Konten jeweils Kosten erhoben – und das nicht zu knapp.
Dann leider auch der Verweis auf das Smartphone für ältere Menschen. Stellen Sie sich vor, so ein alter Mensch mit einem kleinen Guthaben verliert sein Handy mit Bankzugang – oder er verschusselt es nur. Dieser Mensch erlebt unruhige Tage.
Diese Bürokratie bei den Banken hat im Bürokratiestaat Deutschland begonnen – doch wurde dies längst vom Telefon übertroffen.
In Deutschland bezahle ich für monatlich 40 GB Internet und freies unbegrenztes Telefonieren in Europa 15 Euro. Bei welchem Anbieter? Bei der Telefonica Deutschland, die wiederum die O2 gründete. Wie viel kosten dieselben Leistungen in Spanien?
Dieses Volumen reicht mir aus, um Deutsches Fernsehen über mein I-Phone in Almerimar zu schauen, zum Beispiel die Bundesliga und die täglichen Nachrichten und einige Filmchen. O2 sitzt in München in einem 50-stöckigen Gebäude. Zieht nun der Kapitalismus von Staat zu Staat, ohne dieselben Steuern zu entrichten, als der Bürger? In Deutschland zahlten in den 1950er Jahren die Firmen etwa 70 Prozent der Steuern – und heute, entsprechend unserer Politiker, zahlen die Bürger 70 % der Steuern.
Santander hat eben mit Erfolg versucht, einen Bezahldienst ähnlich wie paypal zu installieren, selbstverständlich in Deutschland.
Schauen wir nur zu – oder sind wir, die Bürger, die Zahlmeister?