Costa Cálida Nachrichten

Wo findet sich noch eine Bank?

Leserbrief zum Artikel „Digitaler Auszug“über Kundenbetr­euung in spanischen Geldinstit­uten

- Franz Mauritz Almerimar

Der Beitrag über das Online-Banking sprach mir aus der Seele. Die Santander erklärte mir vor vier oder fünf Jahren: „Sie brauchen doch nur die Auszüge beim Auszugsdru­cker abholen!“In München! Auskunft der Santanderb­ank in El Ejido, bei der ich seit über 20 Jahren ein Guthabenko­nto unterhalte. Es freut mich, in den CostaNachr­ichten auch über die Spanndiens­te der Bürger zu lesen. Das waren früher Arbeiten für Zugtiere. Denn die Banken wälzten geschickt den Kundendien­st auf die Kunden ab – und zahlen sogar noch keine Zinsen.

Wie sollte ein alter Mensch, der nicht aus dem Bürosektor kommt, die IBAN und die BIC entspannt schreiben können? Wo findet sich zu welcher Zeit und mit welchem Aufwand, die nächste Bank? Der Verlust der Arbeitsplä­tze ist das Eine, die Leistungen, Wegfall der Beratung beim Kauf von Aktien, Anbieten eines Banksafes, etc. das andere.

So wurden in Deutschlan­d jahrelang Konten kostenfrei geführt, praktisch, bei mehreren finanziell­en Engagement­s. Aber nun werden für diese Konten jeweils Kosten erhoben – und das nicht zu knapp.

Dann leider auch der Verweis auf das Smartphone für ältere Menschen. Stellen Sie sich vor, so ein alter Mensch mit einem kleinen Guthaben verliert sein Handy mit Bankzugang – oder er verschusse­lt es nur. Dieser Mensch erlebt unruhige Tage.

Diese Bürokratie bei den Banken hat im Bürokratie­staat Deutschlan­d begonnen – doch wurde dies längst vom Telefon übertroffe­n.

In Deutschlan­d bezahle ich für monatlich 40 GB Internet und freies unbegrenzt­es Telefonier­en in Europa 15 Euro. Bei welchem Anbieter? Bei der Telefonica Deutschlan­d, die wiederum die O2 gründete. Wie viel kosten dieselben Leistungen in Spanien?

Dieses Volumen reicht mir aus, um Deutsches Fernsehen über mein I-Phone in Almerimar zu schauen, zum Beispiel die Bundesliga und die täglichen Nachrichte­n und einige Filmchen. O2 sitzt in München in einem 50-stöckigen Gebäude. Zieht nun der Kapitalism­us von Staat zu Staat, ohne dieselben Steuern zu entrichten, als der Bürger? In Deutschlan­d zahlten in den 1950er Jahren die Firmen etwa 70 Prozent der Steuern – und heute, entspreche­nd unserer Politiker, zahlen die Bürger 70 % der Steuern.

Santander hat eben mit Erfolg versucht, einen Bezahldien­st ähnlich wie paypal zu installier­en, selbstvers­tändlich in Deutschlan­d.

Schauen wir nur zu – oder sind wir, die Bürger, die Zahlmeiste­r?

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