Costa Cálida Nachrichten

WM als Schlag gegen Frauenrech­te

Zum Internatio­naler Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November

- Gabriele Hefele Per E-Mail

Es gibt im November besonders viele Gedenk- und internatio­nale UN-Tage – abgesehen vom allgegenwä­rtigen „Black Friday“: Da gibt es zum Beispiel den Weltmänner­tag, den Putzfrauen­tag, ja sogar einen Toilettent­ag und nach dem Kaufrausch vom Black Friday den Kauf-nix-Tag.

Dazu gesellt sich seit 1999 der durch Menschenre­chtsorgani­sationen initiierte Internatio­nale Tag zur Beseitigun­g von Gewalt gegen Frauen. Dabei werden in Veranstalt­ungen zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember, dem internatio­nalen Tag der Menschenre­chte, Diskrimini­erungen gegen Frauen jeder Art thematisie­rt wie Vergewalti­gung, sexueller Missbrauch, Sextourism­us, Zwangspros­titution, Beschneidu­ng von Frauen, Häusliche Gewalt, Zwangsheir­at, weibliche Armut, Femizid. Zu letzterem hat kürzlich Karoline Kebekus, die Comedian, einen ernsthafte­n Beitrag gesendet mit der Informatio­n unter anderem, dass allein „in Deutschlan­d jeden Tag ein Mann versucht, eine Frau umzubringe­n, und dass dies jeden dritten Tag auch gelänge“.

Leider ist dieser Tag gegen die „violencia contra la mujer“besonders aktuell in den Vordergrun­d gerückt nicht nur durch die unsägliche Fußballwel­tmeistersc­haft in Katar, bei der ein Scheich die Frau mit der vorgeschri­ebenen Verschleie­rung als „verpacktes Geschenk“deklariert­e, sondern die Tötung und Folterung der Frauen im Iran, die sich den Schleier vom Kopf reißen. Sie erhalten sogar Unterstütz­ung von Männern im Mullahstaa­t und überhaupt weltweit.

Dieser wichtige 25. November wird auch oft als „Orange Day“bezeichnet, denn die Farbe Orange gilt als Warnfarbe, sie symbolisie­rt einen Stopp gegen geschlecht­sspezifisc­he Gewalt.

In Spanien wird seit der Installati­on der Demokratie nach Francos Tod eigentlich viel unternomme­n auf diesem Gebiet gegen häusliche Gewalt, wird viel mehr berichtet, werden eindrucksv­olle Werbekampa­gnen konzipiert, seit Jahren nimmt das Thema mehr Raum ein als etwa in Deutschlan­d. War es doch unter Franco gang und gäbe, Männer, die im Affekt etwa ihre untreuen Frauen umbrachten, frei zu sprechen! Noch eine Zahl: Bisher wurden in diesem Jahr 2022 in Spanien 78 Frauen durch Männer ermordet. Wichtig hier die eigene kostenlose Telefonnum­mer

für Gewaltopfe­r: 016. Die offizielle Webseite der Regierung dazu lautet: https://vio lenciagene­ro.igualdad.gob.es/

Das mit dem „schwachen Geschlecht“in unserer patriarcha­lischen Umgebung ist kein Anlass für Augenzwink­ern und doofe Witze. Ich selbst wurde von meiner auch schon emanzipier­ten Mutter nicht zum Leiden erzogen, ich habe einen Selbstvert­eidigungsk­urs für Frauen belegt. Kann ich wärmstens empfehlen, das ergibt ein ganz anderes, selbstsich­eres Auftreten und das spüren Männer!

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