WM als Schlag gegen Frauenrechte
Zum Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November
Es gibt im November besonders viele Gedenk- und internationale UN-Tage – abgesehen vom allgegenwärtigen „Black Friday“: Da gibt es zum Beispiel den Weltmännertag, den Putzfrauentag, ja sogar einen Toilettentag und nach dem Kaufrausch vom Black Friday den Kauf-nix-Tag.
Dazu gesellt sich seit 1999 der durch Menschenrechtsorganisationen initiierte Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Dabei werden in Veranstaltungen zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, Diskriminierungen gegen Frauen jeder Art thematisiert wie Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Sextourismus, Zwangsprostitution, Beschneidung von Frauen, Häusliche Gewalt, Zwangsheirat, weibliche Armut, Femizid. Zu letzterem hat kürzlich Karoline Kebekus, die Comedian, einen ernsthaften Beitrag gesendet mit der Information unter anderem, dass allein „in Deutschland jeden Tag ein Mann versucht, eine Frau umzubringen, und dass dies jeden dritten Tag auch gelänge“.
Leider ist dieser Tag gegen die „violencia contra la mujer“besonders aktuell in den Vordergrund gerückt nicht nur durch die unsägliche Fußballweltmeisterschaft in Katar, bei der ein Scheich die Frau mit der vorgeschriebenen Verschleierung als „verpacktes Geschenk“deklarierte, sondern die Tötung und Folterung der Frauen im Iran, die sich den Schleier vom Kopf reißen. Sie erhalten sogar Unterstützung von Männern im Mullahstaat und überhaupt weltweit.
Dieser wichtige 25. November wird auch oft als „Orange Day“bezeichnet, denn die Farbe Orange gilt als Warnfarbe, sie symbolisiert einen Stopp gegen geschlechtsspezifische Gewalt.
In Spanien wird seit der Installation der Demokratie nach Francos Tod eigentlich viel unternommen auf diesem Gebiet gegen häusliche Gewalt, wird viel mehr berichtet, werden eindrucksvolle Werbekampagnen konzipiert, seit Jahren nimmt das Thema mehr Raum ein als etwa in Deutschland. War es doch unter Franco gang und gäbe, Männer, die im Affekt etwa ihre untreuen Frauen umbrachten, frei zu sprechen! Noch eine Zahl: Bisher wurden in diesem Jahr 2022 in Spanien 78 Frauen durch Männer ermordet. Wichtig hier die eigene kostenlose Telefonnummer
für Gewaltopfer: 016. Die offizielle Webseite der Regierung dazu lautet: https://vio lenciagenero.igualdad.gob.es/
Das mit dem „schwachen Geschlecht“in unserer patriarchalischen Umgebung ist kein Anlass für Augenzwinkern und doofe Witze. Ich selbst wurde von meiner auch schon emanzipierten Mutter nicht zum Leiden erzogen, ich habe einen Selbstverteidigungskurs für Frauen belegt. Kann ich wärmstens empfehlen, das ergibt ein ganz anderes, selbstsicheres Auftreten und das spüren Männer!